Das Buch Die Trümmerschule Zeit der Hoffnung erzählt die beeindruckende Geschichte der jüdischen Lehrerin Stella Herzig, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Wien zurückkehrt. Dabei wird die zerstörte Stadt, die Trümmerlandschaft und die schwierigen Verhältnisse in der Nachkriegszeit äußerst authentisch und einfühlsam beschrieben. Besonders beeindruckend ist die Darstellung der Herausforderungen, denen Stella als Lehrerin begegnet: Während sie mit ihrer fortschrittlichen Unterrichtsmethode die Kinder ermutigt, über Krieg und Trauma zu sprechen, stößt sie auf massiven Widerstand sowohl bei ihren Kollegen als auch in der Gesellschaft.
Der Schreibstil von Beate Maly ist flüssig, bildhaft und macht es leicht, sich in die Geschichte und die Figuren einzufühlen. Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch gezeichnet, was die Handlung lebendig und glaubwürdig macht. Besonders Stella als mutige, engagierte Frau, die trotz persönlicher Vergangenheit und innerer Konflikte für eine bessere Zukunft kämpft, bleibt im Gedächtnis.
Die Handlung ist gut aufgebaut und nachvollziehbar gestaltet. Die emotionalen Entwicklungen, die die Geschichte durchlebt, wirken realistisch und berührend. Der Roman bietet einen tiefen Einblick in das Leben der Menschen im Nachkriegs-Wien und zeigt, wie Hoffnung und Liebe neue Kraft schenken können, selbst in den dunkelsten Zeiten.
Obwohl die Geschichte an die Lebensgeschichte der realen Stella Klein-Löw (1904-1986) angelehnt ist, sind die Charaktere und viele Handlungselemente fiktional. Dies macht den Roman zu einer inspirierenden und fesselnden Lektüre, die zum Nachdenken über Mut, Erinnerung und die Kraft des Neuanfangs anregt.
Insgesamt ist Die Trümmerschule Zeit der Hoffnung ein bewegendes Buch, das sowohl historisch interessante Fakten vermittelt als auch emotional berührt. Für Leser, die sich für die Nachkriegszeit, mutige Persönlichkeiten und tiefgründige Geschichten interessieren, ist dieses Buch definitiv zu empfehlen. 4 Sterne.