Das neue Buch von Lara Große hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen.
Beginnen wir doch mit dem, was mich positiv überrascht hat!
Der kurze Prolog, in dem die Protagonistin Olivia Dušková des Mordes angeklagt wird, konnte mich direkt vereinnahmen. So wurde erfolgreich Spannung erzeugt, die sich wie ein roter Faden durch das Buch spannt. Wer ist gestorben? Wie kam es dazu? Wer ist Schuld daran? Wenn mich aufgrund anderer Dinge, auf die ich gleich näher eingehe, die Motivation verließ, konnte mich die Suche nach Antworten wieder zum Weiterlesen animieren.
Was mich außerdem sehr begeistern konnte, war das Magiesystem, welches an die arkanen Ebenen gekoppelt ist. Gemeinsam mit Olivia und fünf weiteren Studierenden dringt der Lesende auf die verbotenen arkanen Ebenen vor und taucht tiefer in die Materie der Realität ein. Dabei werden jegliche Gesetze von Raum und Zeit übergangen.
Kommen wir nun zu dem, was mir beim Lesen leider Schwierigkeiten bereitet hat....
Die Geschichte wird aus Sicht der Protagonistin Olivia erzählt. Auf der Suche nach Anerkennung riskiert sie alles, um Teil der elitären Gemeinschaft der Arkaner zu werden. Ihre Beweggründe sind nachvollziehbar und begründet ihr zunehmendes Verstricken in einem Netz aus Lügen. Allerdings fand ich es mit der Zeit problematisch, dass sie trotz ihres Bewusstseins über die Konsequenzen für ihre Freundschaften weiterhin nicht ehrlich ist.
Die Beziehung zu ihren Kommiliton*innen aus der Expeditionsklasse blieb eher oberflächlich. Auf zwischenmenschlicher Ebene hat mir etwas gefehlt, und das teils kindische Verhalten empfand ich als anstrengend. Auch die Liebesgeschichte mit Milo Sinclair wirkte auf mich nicht besonders glaubwürdig. Zudem hat es mich sehr gestört, dass ständig Alkohol geflossen ist.
Insgesamt ein gutes Buch für Zwischendurch, welches insbesondere durch sein interessantes Magiesystem und durch einen konstanten Spannungsbogen punkten konnte, welches jedoch durchaus ein paar Schwächen aufweist.