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Aus ihrer Sicht

Roman | Endlich wiederentdeckt: das Hauptwerk der italienischen Ikone

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Das hochpolitische Schicksal einer Frau im von Faschismus und Patriarchat beherrschten Italien


Rom, 1939. Alessandra wächst in bescheidenen Verhältnissen auf. Ihre Mutter - ein außergewöhnliches Klaviertalent - wird vom Ehemann ständig in ihre Schranken verwiesen, und so wird Alessandra früh eingebläut, welche Rolle für Frauen vorgesehen ist. Nach dem plötzlichen Tod der Mutter wird sie vom Vater in ein Dorf in den Abruzzen geschickt, wo sie lernen soll, sich zu fügen. Doch Alessandra ist ein freier Geist, sie politisiert sich und fordert nichts weniger als die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Als sie zurück in Rom den antifaschistischen Philosophen Francesco kennenlernt, scheint sie endlich am richtigen Ort angelangt zu sein. Doch es wird ihr viel zu spät klar, was ihr für die ersehnte Freiheit abverlangt werden wird.


Dieser radikal »aus ihrer Sicht« erzählte Roman ist die Geschichte einer großen Liebe und eines Verbrechens. In einem von Faschismus und dem Patriarchat beherrschten Italien entspinnt sich das intime und hochpolitische Schicksal einer Frau, die das Unmögliche möglich macht: Resignation in Rebellion zu verwandeln.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
13. Februar 2023
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
640
Dateigröße
2,10 MB
Autor/Autorin
Alba de Céspedes
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
italienisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783458776345

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Portrait

Alba de Céspedes

Alba de Céspedes wurde 1911 in Rom geboren, als Tochter eines kubanischen Vaters und einer italienischen Mutter. Ihr erster Roman fiel wegen seiner zu selbstbestimmten Frauenfiguren der Zensur zum Opfer. Während des Krieges war de Céspedes im aktiven Widerstand und wurde zweimal inhaftiert. Später arbeitete sie als Radio- und Fernsehjournalistin, schrieb Prosa, Lyrik und fürs Theater. Ihre Romane waren internationale Bestseller. Alba de Céspedes starb 1997 in Paris.

Pressestimmen

»Zeitlos gut. « Für Sie

»In Aus ihrer Sicht blickt Alba de Céspedes in die Seele einer jungen Frau, die an den Konventionen zerbricht. Jetzt ist der wegweisende Roman erstmals auf Deutsch erschienen. « Christiane Lutz, Süddeutsche Zeitung

»Alba de Céspedes verfasste ein flammendes Plädoyer für die Selbstbestimmung der Frauen und die Freiheit der Liebe. « Roberta De Righi, Abendzeitung München

»Endlich übersetzt: Das Hauptwerk der italienischen Ikone. « Les Inrockuptibles

»Ein durch und durch feministischer Roman! « Mathilde

»Der feministische Roman, wie er im großartigen Nachwort genannt wird, kann auch in Deutschland, trotz seiner über 600 Seiten und Längen ein Meilenstein zur Gleichberechtigung werden. « Martina Mattes, Der Evangelische Buchberater

»Ein Klassiker der emanzipativen Literatur . . . « Niklas Bender, Frankfurter Allgemeine Zeitung

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LovelyBooks-BewertungVon Nicolai_Levin am 28.09.2024
Klarsichtige feministische Analyse der Ehe, berührendes Leid einer Ungeliebten - eingebettet in zähflüssige Handlung und schwache Dialoge Alessandra wird um 1920 geboren und wächst im faschistischen Rom auf. Ihre Mutter ist Klavierlehrerin, die Großmutter, eine Österreicherin, war gefeierte Theaterschauspielerin und hat ihre Karriere für Mann und Kinder aufgegeben. Väterlicherseits stammt die Familie aus den Abruzzen, wo die Verwandtschaft noch von der Landwirtschaft lebt.Alessandra erlebt in ihrer Kindheit und Jugend die unglückliche Ehe ihrer Mutter. Diese gibt Klavierstunden, auch in besseren Kreisen, so bei der englischen Familie Pierce, wo sie in dem mysteriösen Wunderwuzzi Hervey einen Seelenverwandten findet, mit dem durchzubrennen sie sich ausmalt. Der Vater, ein kleiner bornierter Regierungsbeamter, unterbindet das rigoros - und in unerfüllter Liebe geht die Mutter in den Tiber. Alessandra ist da siebzehn und steht kurz vor der Matura. Sie wird zu den Verwandten aufs Land geschickt, erlebt dort eine archaische Welt, in der Männer und Frauen in getrennten Sphären existieren, die sich nur in Balz und Ehe punktuell verbinden. Aber auch hier gilt - wie in Rom: Während die Frauen kochen, putzen, nähen, beten und flicken, spielen die Männer nach Feierabend Karten und geben sich der Muße hin. Alessandra erkämpft sich das Recht, die Abschlussprüfung der Schule abzulegen, besteht sie glänzend und kehrt - trotz des Angebots der Großmutter, quasi als Matriarchin den Hof zu übernehmen - nach Rom zurück, zum erblindeten Vater, der kaum genug zum Leben hat. Vormittags arbeitet sie fortan als Sekretärin, nachmittags macht sie den Haushalt und beginnt zu studieren. 1941 lernt sie Francesco kennen und lieben. Er ist deutlich älter als sie, Dozent an der Uni und im antifaschistischen Widerstand aktiv. Sie heiraten schnell, und der Ehemann Francesco enttäuscht die Erwartungen Alessandras an den Gefährten und Partner Francesco bitter. Ihrem enormen Bedürfnis nach Emotionen und Austausch steht seine unempathisch-distanzierte Art entgegen. Er wird von den regierenden Faschisten mit einem Lehrverbot belegt und stürzt sich voll und ganz in den heroischen Widerstandskampf. Sein Rivale Tomaso ist weniger brillant und heldenhaft, aber er ist in Alessandra verliebt, und er versteht sie. Als Francesco verhaftet wird und im Gefängnis verschwindet, muss Alessandra all ihre Kraft aufbringen, um ihrem geliebten und doch in jeder Hinsicht so fernen Ehemann treu zu bleiben. Mit der Einnahme Roms durch die Alliierten kommt Francesco frei, eigentlich sind alle Wünsche erfüllt, aber die Probleme in der Ehe bleiben bestehen. Francesco ist ein Held, er wird als neuer Staatssekretär gehandelt, und Alessandra vereinsamt und verzweifelt immer mehr.Ich will das Ende nicht spoilern, das mich überrascht hat und gut in die existenzialistische Mode der Zeit passt (der Roman ist 1949 erschienen). Die Geschichte der heranwachsenden Alessandra ist mir immer wieder beim Lesen so vorgekommen, als sei sie der römische Prolog zu Elena Ferrantes Neapolitanischer Saga - was auch daran liegen mag, dass Karin Krieger beide übersetzt hat und sie deshalb irgendwie verdammt ähnlich klingen.Das Gute zuerst: "Aus ihrer Sicht" ist ein frühes Meisterwerk des Feminismus: Eine klarsichtige und messerscharfe Analyse der Ehe als patriarchalisches Herrschaftsinstrument. Ohne Larmoyanz, aber mit der unerbittlich geäußerten Erkenntnis, dass der traditionelle Ehestand den Männern für das Versprechen der Versorgung allzeit verfügbare Haushaltskräfte mit Sexkomponente beschert. Das auszusprechen war für 1949 schon ein ziemlicher Hammer. Gelungen fand ich auch die Schilderung des Lebens der kleinen Leute im Rom der 1930-er und 1940-er, da ist der großbürgerlichen Salonkommunistin Céspedes ebenfalls ein großer Wurf geglückt. Und geradezu herzzerreißend sind die Schilderungen des Leids der Heldin Alessandra gelungen, ihr vergebliches Werben um Francescos Aufmerksamkeit und Zuwendung, die freundlich-herablassenden Zurückweisungen, diese emotionale Hölle einer oberflächlich musterhaften Beziehung. Das ist ganz große Kunst in meinen Augen.Negativ fällt die Länge des Romans ins Gewicht, das Ganze zieht sich doch sehr bräsig und zähflüssig dahin, ganz zum Ende gibt es die Berichterstatterin selbst zu: Man hätte die Geschichte und auch die Atmosphäre locker in der Hälfte des Umfangs rüberbringen können. Fürs heutige Leseerlebnis stört auch, dass Céspedes den Lauf der äußeren Geschehnisse, den 1949 natürlich jede_r italienische Leser_in präsent hatte, einfach voraussetzt und uns Nachgeborene zwingt, erstmal nachzuschlagen, was sich eigentlich in Rom zwischen 1939 und 1946 so zugetragen hat (dass die "arrogante Stimme" im Radio Mussolini sein sollte, habe ich auch erst mit den Nachwort entschlüsselt) Und: So geglückt der innere Monolog der Hauptfigur ist, so unglaubwürdig finde ich viele der Dialoge, die mit künstlichem deklamatorischem Pathos daherkommen, so, wie in den Theaterstücken dieser Zeit auch, wo man sich heute kopfschüttelnd sagt: So redet doch niemand wirklich!Am Ende wird keine eindimensionale Sternebewertung dem Roman gerecht: Ein bedeutendes, ein wichtiges, ein gutes Buch, das an manchen Stellen erschreckend aktuell ist und an anderen schlecht gealtert zu sein scheint und das man heute so sicher nicht mehr schreiben würde.
LovelyBooks-BewertungVon Code-between-lines am 01.12.2023
Eine feministische Sicht aus dem Jahr 1949 - passagenweise sehr stark, passagenweise mit Längen.