Gabor ist ein sehr erfolgreicher Unternehmensberater. Sein Leben besteht vor allem aus der Arbeit und privat genießt er das Leben und entspannt sich beim Tanzen im argentinischen Tanzclub. Als er eines Nachts auf dem Heimweg von der Bar eine Fahrradfahrerin anfährt ahnt er nicht, dass es sich um die Direktorin einer Sonderschule handelt, die ihn mit ihrem Wissen eiskalt erpresst und er daraufhin zähneknirschend zustimmt, fünf Sonderschülern Tango beizubringen. Diese haben jedoch keine Lust auf die Tanzstunden und die Direktorin kein Verständnis für Unterrichtsausfälle, während er beruflich kurz davor steht, Partner der Kanzlei zu werden. Während er versucht, allem und jedem gleichermaßen gerecht zu werden, erkrankt eines der Kinder schwer und er muss sich fragen, wo seine Prioritäten im Leben liegen. Dieser Roman hat mich sehr positiv überrascht, die Geschichte enthält so viel mehr Tiefgang, als der Klappentext vermuten lässt. Zu Anfang ist es vor allem unterhaltsam, wie Gabors Leben aus den Fugen gerät und er versucht, alle Bälle in der Luft zu halten und sowohl seinem Job mit dem bevorstehenden Karrieresprung als auch den Kindern gerecht zu werden und dabei auf eine nervige Schulleiterin, unkontrollierbare Schüler, einen ungeduldigen Vorgesetzten und einen gerissenen Konkurrenten trifft. Später entwickelt sich in der Geschichte eine Spannung, bei der man sich fragt, ob Gabor allen Problemen gewachsen sein wird oder ob doch alles schief gehen wird. Dabei werden immer mehr interessante Hintergründe erzählt, die dem Lesenden ein besseres Gesamtbild verschaffen und der Geschichte die nötige Tiefe verleihen, um dann in den Part überzugehen, wo Gabor sich entscheiden muss, wie sein Leben zukünftig aussehen soll und was ihm im Leben wichtig ist. Diese Geschichte bringt einen zum Schmunzeln, aber vor allem zum Nachdenken. Sie sorgt für einen Perspektivenwechsel vor allem für Erwachsene, ausgelöst durch ein paar quirlige Teenager, die auf den ersten Blick nicht zueinander passen und keine Gruppe ergeben. Dieses Buch hat einen Sucht Faktor, der einen den Alltag vergessen lässt, da man als Lesende unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht. Das Ende hat noch lange in mir nachgehallt. Eine ganz besondere Geschichte, die jeder gelesen haben sollte.