Die Küchenmagd Grusche Vachnadze findet ein kleines Kind, das in den Wirren des georgischen Bürgerkriegs zurückgelassen wurde. Sie nimmt es an sich, ernährt es, zieht es auf. Dafür setzt sie sogar ihre Verlobung mit dem Soldaten Simon Chachava aufs Spiel. Doch nach dem Krieg verlangt die leibliche Mutter, eine Gouverneurswitwe, das Kind zurück, zumal es Erbe eines großen Vermögens ist. Mithilfe eines einfachen Kreidekreises entlarvt der Arme-Leute-Richter Azdak, der, betrunken und korrupt, dennoch das Chaos zu einer »kurzen, goldenen Zeit beinah der Gerechtigkeit« macht, wer sich wirklich mütterlich verhält.
Bertolt Brechts berühmte Parabel über Gerechtigkeit und Korruption, über wahre Mutterliebe und die allumfassende Frage: Wem gehört die Welt?
Der Anhang dieser schön gestalteten, preiswerten Neuausgabe enthält die Vorläufererzählung »Der Augsburger Kreidekreis« (1940) sowie den Prosatext »Der kaukasische Kreidekreis« (1956) und eine Zeittafel zum Autor Bertolt Brecht.