¿Das Haus Gottes¿ ist ein weiterer Roman von Charlotte Lyne, einer meiner liebsten Autorinnen aus dem historischen Bereich. Ihr Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber hat man sich erst einmal daran gewöhnt, kann man das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen, jedenfalls ging es mir so. Am liebsten hätte ich es in einem Rutsch durchgelesen.
Die Autorin erzählt die Lebensgeschichte von Dorothy und Aimery zwei einfache Leute aus Portsmouth. Sie lies uns teilhaben an dem Schicksal dieser Menschen. Nicht nur die Naturkatastrophen dieser Zeit, verregnete Sommer, schlechte Ernten und zuletzt die Pest, machten das Leben schwer, nein auch der große Krieg Englands nahm damals seinen Anfang und machte den Menschen von Portsmouth schwer zu schaffen.
Am Anfang waren die Charaktere wie Aimery und Dorothy noch schwer zu fassen, aber im Laufe der Seiten gewannen sie an Intensität und wurden mir mehr als nur sympathisch. Die Autorin beginnt ihre Geschichte im Jahre 1336 und endet 1349. Also über einen Zeitrahmen von 13 Jahren durfte ich an dem Leben von Dorothy teilhaben. Es gibt in diesem Buch so viele Charaktere die es lohnen würde zu erwähnen, es würde aber den Rahmen hier sprengen und auch zuviel vom Buch verraten wenn ich es tun würde. Also sei nur so viel gesagt nicht nur Aimery und Dorothy sind interessante Protagonisten, es gibt noch einige mehr davon.
Was mich hier wirklich beeindruckt hat ist, wie diese Menschen trotz all ihrer schweren Schicksalsschläge immer wieder aufgestanden sind und ihr Leben neu geordnet haben und weitergelebt haben und ich hatte nicht den Eindruck als wenn sie an ihrem Leben keine Freude gehabt hätten, eher im Gegenteil.
Gerade die Darstellung der einzelnen Schicksale, im guten wie im negativen macht ¿das Haus Gottes¿ zu einem glaubwürdigen Bericht aus dem 14 Jahrhundert. Jedenfalls habe ich es so empfunden, und am Ende fiel es mir schwer Portsmouth wieder zu verlassen.
¿Das Haus Gottes¿ gehört für mich zu den besten Büchern die ich dieses Jahr gelesen habe.
Leider gab es in meiner Taschenbuchausgabe nur wenig Zusatzmaterial. Lediglich ein Glossar befindet sich am Ende der Ausgabe. Schade, ich hätte gern auch ein Nachwort der Autorin gelesen, in dem zumindest ein klein wenig Fiktion und Wahrheit von einander getrennt würde.