Ein unterhaltsamer "Reisebericht¿ , Anekdoten aus Japan und ein tiefgehendes Ende zum NachdenkenInteressiert ihr euch für das Land Japan und habt vielleicht sogar Interesse daran, mal dorthin zu reisen¿Im Juli 2012 machte sich Chris Broad mit 22 Jahren und frisch von der Uni auf, um von London nach Tokio zu reisen, und in der Stadt Sakata in der Präfektur Yamagata im Nordwesten Japans für 3 Jahre als Hilfslehrer an einer Japanischen Schule Englisch zu unterrichten.Er spricht kein Wort Japanisch, was auch nicht erwartet wird, denn als Teilnehmer am "Japan Exchange and Teaching Program¿ - kurz JET- soll er es den dortigen Schülern ermöglichen, Englisch mit einem Muttersprachler zu sprechen und von ihm zu lernen. Chris merkt aber bald, dass er erst richtig in diesem Land ankommen kann, wenn er auch die Sprache spricht und beginnt auf eigene Faust zu lernen.Chris nimmt uns mit in seinen damaligen Alltag, erzählt uns episodenhaft von den diversen Kulturschocks, die er erlitten hat, die Fettnäpfchen in die er getrampelt ist, und wie er immer mehr seinen Platz und auch seine Mission gefunden hat.Als kleines Hobby startete Chris Broad einen YouTube-Channel namens "Abroad in Japan¿, der sich dann nach einer gewissen Zeit und durch einige Fügungen zu Japans größtem YouTube-Reisekanal entwickelte. Während sich der Großteil des Buchs unterhaltsam lesen lässt, haben es die letzten 50 Seiten nochmal in sich. Denn hier geht es um das große Tohoku-Erdbeben am 11. März 2011 / die Tsunami-Flutwelle / und die Nuklearkatastrophe in Fukushima und deren Folgen. Chris Broad hat für seinen Kanal eine Dokumentation darüber gedreht und es war sehr heftig und beeindruckend zugleich davon zu lesen, wie er mit den Betroffenen vor Ort spricht, die sich vor dem Hintergrund dieser Katastrophe wieder eine Zukunft aufbauen. "Die See gibt uns so viele Dinge, aber es ist falsch, immer nur von ihr zu nehmen. Manchmal muss ich auch zurückgeben. Das klingt beinahe falsch, ich weiß. Aber ich muss daran glauben, dass, wenn es Positives gibt, es immer auch Negatives geben wird. Ich muss daran glauben, dass die Welt so ausbalanciert ist. Es ist schwer weiterzumachen, wenn ich mir das nicht immer vor Augen halte." (S.303)Und wie diese Dokumentation auch noch dazu führte, dass Chris Broad eine Woche mit Japans bekanntestem Schauspieler Ken Watanabe ( Last Samurai, Inception) verbringen konnte, müsste ihr selbst lesen ;-)Für alle Japan-Interessierten auf jeden Fall eine unterhaltsame Lektüre!