Der Kriminalroman "Schwarze Dame" von Andreas Franz stellt einen spannenden Fall in den Mittelpunkt, in dem die Ermittlerin Julia Durant gemeinsam mit ihrem Team in Frankfurt am Main agiert. Eine Serie brutaler Morde erschüttert die Stadt, wobei alle eine Gemeinsamkeit aufweisen: Am Tatort wird etwas gefunden, das mit Schach zu tun hat.Nun liegt es an ihnen den Fall zu lösen.Bei "Schwarze Dame" handelt es sich um meinen ersten Roman mit der Figur Julia Durant. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Hauptfigur, Julia Durant, wirkt von Beginn an sympathisch, was auch durch die Einblicke in ihr Privatleben unterstützt wird.Bemerkenswert ist, dass die Handlung während der COVID-19-Pandemie angesiedelt ist, ein Thema, von dem ich persönlich in der Kriminalliteratur bisher noch nicht gelesen habe. Diese zeitliche Einbettung lässt sich aus zwei Perspektiven betrachten: Einerseits bietet die Reflexion über die Pandemie eine interessante und neue Dimension, die einen an die damaligen Maßnahmen und Herausforderungen erinnert, während man zugleich erleichtert ist, dass diese Phase vorüber ist. Andererseits kann die Rückbesinnung auf diese Zeit unangenehme Erinnerungen hervorrufen.Der Einstieg in den Roman ist gelungen; die Handlung baut von Anfang an Spannung auf. Allerdings erscheint das Schachmotiv im Verlauf der Erzählung zunehmend überinszeniert und künstlich konstruiert, sodass es im weiteren Verlauf an Wirkung verliert. Zudem zieht sich die Handlung an einigen Stellen in die Länge, und die zahlreichen Verdächtigungen, die sich letztlich als falsch erweisen, tragen dazu bei, dass das Interesse teilweise abnimmt. Auch die Rückblicke, die im Roman eingebaut sind, haben mich eher gestört als bereichert.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "Schwarze Dame" eine interessante Grundidee bietet und die Charaktere gut ausgearbeitet sind. Allerdings hätte das Potenzial des Romans in einigen Aspekten stärker ausgeschöpft werden können.