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Evangelio

Ein Luther-Roman

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Longlist Deutscher Buchpreis 2017: Die Versuchungen des Bibelübersetzers - Feridun Zaimoglu überrascht mit einem teutschen Roman
4. Mai 1521 bis 1. März 1522: Martin Luther hält sich auf der Wartburg auf. Gänzlich unfreiwillig, denn er ist auf Geheiß des Kurfürsten von Sachsen in Gewahrsam genommen worden. Dort sieht er sich größten Anfechtungen ausgesetzt, vollbringt aber auch sein größtes Werk: In nur zehn Wochen übersetzt er das Neue Testament ins Deutsche.
Feridun Zaimoglu begibt sich in die Zeit, auf die Burg und in die Kämpfe, die der Verdolmetscher auszufechten hat. Dazu bedient er sich eines Ich-Erzählers, der zwar eine erfundene Figur, aber äußerst faszinierend ist: Landsknecht Burkhard, ein ungeratener Kaufmannssohn, ist Martin Luther zum Schutze an die Seite gestellt. Seine Perspektive ist es, die den Blick auf das Leben, das Streben und die Qualen des Reformators eröffnet.
Burkhard selbst ist Katholik und Anhänger des alten Brauchs und sieht Luthers Wirken mit Sorge. Er will nicht abfallen, nicht mit der Sitte brechen und muss doch den, der dieses tut, schützen und bewahren. Ja, er muss Luther sogar begleiten, als dieser heimlich die Burg verlässt und sich bei Melanchthon in Wittenberg aufhält. Und er muss Luther beistehen, als ihn die sogenannte Teufelsbibel in schlimmste Teufelsvisionen stürzt.
Mit klingender Sprache, erstaunlichem Kenntnisreichtum und dramatischer Zuspitzung erzählt Feridun Zaimoglu von einem großen Deutschen, einer Zeit im Umbruch und der Macht und Ohnmacht des Glaubens.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
09. März 2017
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
352
Dateigröße
2,48 MB
Autor/Autorin
Feridun Zaimoglu
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783462316704

Portrait

Feridun Zaimoglu

Feridun Zaimoglu, geboren 1964, lebt seit seinem sechsten Lebensmonat in Deutschland. Er studierte Kunst und Medizin in Kiel, wo er seitdem als Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker arbeitet. Für sein Schreiben wurde er vielfach ausgezeichnet. Nach »Leyla«, »Liebesbrand«, »Siebentürmeviertel«, »Evangelio« und »Die Geschichte der Frau« erschien zuletzt sein Roman »Bewältigung«.

Pressestimmen

»Keine Glaubensfrage, ein literarisches Muss. « Denis Scheck, ARD druckfrisch

»Zaimoglu verfasste keine Parabel, der Roman ist eher ein Versuch, sich dem großen Deutschen möglichst neutral und echt zu nähern. Davon profitiert der Lesegenuss, der Intellekt darf selbst die Schlüsse ziehen. « titel-kulturmagazin. net

»Sprachlich und inhaltlich ein Genuss. « Hamburger Abendblatt

»Durch seine kühne, vor allem aber originelle Luther-Story glückte ihm [Feridun Zaimoglu] ein Coup, mit dem er einen Meilenstein im Genre 'historischer Roman' setzt. « MDR Kultur

»Luther als Sprachschöpfer im Buch eines Sprachkünstlers, eine ungemein faszinierende Verbindung! « literaturkurier. de Newsletter

»Auch in Evangelio stellt er [Feridun Zaimoglu] seine Wortgewalt unter Beweis. [. . .] Dieser einzigartige Stil zieht den Leser in den Sog der Geschichte« Katholische Nachrichten-Agentur

» Evangelio ist ein faszinierender Roman, in einer Sprache, deren Bildlichkeit jeden Film vor Scham schwarz-weiß werden lässt. « Tageblatt, Luxemburg

»Sprachgewaltig, wuchtig und unheimlich eindringlich scheint im neuen Roman von Feridun Zaimoglu das Mittelalter auf. « Bayern 2

»Feridun Zaimoglus Roman Evangelio feiert Luthers Wortgewalt und Bildersprache [. . .]. « FAZ

»So sprachgewaltig, so kunstvoll [. . .]. Herrlich, wie er das Reformationsjubeljahr der evangelischen Kirche ordentlich mit Salz und Pfeffer würzt. « NDR Kulturjournal

»[. . .] ein großes, sinnliches, auch: drastisches Vergnügen. « WDR Cosmo

» Evangelio wirft den Leser mit Wonne und Wucht hinein ins 16. Jahrhundert und lässt ihn teilhaben an Luthers größtem Werk: der Bibelübersetzung. Es ist auch deshalb ein Roman, in dem die Sprache selbst im Mittelpunkt steht. « Börsenblatt

»Selten kam ein Stück Prosa dem historischen Zeitgeist, der vor einem Halbjahrtausend durch die deutschen Lande wehte, so nahe wie dieses Evangelio. Hut ab, Herr Zaimoglu [. . .]. « Sächsische Zeitung

»[. . .] ein grandioser Sprach-Tsunami. Mit Bilderfülle und kraftvollem Rhythmus [. . .]. « St. Galler Tagblatt

»Potzdonner! , das ist ein tolles Buch. « Radio Vatikan

»eindringliches Luther-Porträt« Der Tagesspiegel

»furioser Luther-Roman« Hannoversche Allgemeine Zeitung

»[. . .] ein grosser literarischer Wurf. « NZZ am Sonntag

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LovelyBooks-BewertungVon Beust am 03.01.2022
Sprachlich ein Tauchbad in "Grimmelshausens No. 5", aber ansonsten schwer verständlich oder verdaulich.
LovelyBooks-BewertungVon BrittaRoeder am 20.11.2019
Kraftvoll, aber anstrengend Kulturschock pur: die Welt, in die Zaimoglu seine Leserschaft wirft ist dreckig, finster, gewalttätig, frauenfeindlich, voller Aberglauben. Sein Luther poltert und flucht sich durch die Wartburger Kulissen, von Selbstzweifeln und Selbstekeln verzerrt. Burkhart, ein katholischen Landsknecht, den man abgestellt hat, um ihn zu bewachen, ist der Erzähler aus dessen Perspektive man die karge Handlung erlebt. Der eigentliche Höhepunkt in diesem Buch ist die Sprache, in der der Roman verfasst ist. Zaimoglu hat dafür eigens eine Kunstsprache entworfen, die den Klang der Zeit einfängt. Allerdings hat er das so gut gemacht, dass dadurch die Lektüre zum wahren Kraftakt gerät.So bleibt die von ihm heraufbeschworene Welt fremd. Mich hat diese Distanz auf Dauer leider eher ermüdet als unterhalten. Der erhoffte Brückenschlag zum Verständnis von Zeit und Glaubenskonflikt blieb für mich aus.Interessant fand ich den Roman, aber um ihn lesenswert zu nennen war er mir zu anstrengend.