Mit einem neuen Roman von Frederick Forsyth hatte ich nach Erscheinen seiner Biografie eigentlich nicht mehr gerechnet. Deshalb war ich einigermaßen überrascht, als 2019 "Der Fuchs" auf Deutsch erschien, ein Jahr nach Erscheinen des Originals mit dem gleichen Titel. Der Fuchs ist ein 18-jähriger junger Mann, der an einem Asperger-Syndrom leidet, aber über überragende Fähigkeiten in der Informatik verfügt. Diese Fähigkeit benutzt der britische Sicherheitsberater Sir Adrian Weston, um die Weltpolitik im Sinne der britischen Regierung zu beeinflussen. Was dazu führt, dass Luke von verschiedenen Seiten nach dem Leben getrachtet wird. Forsyth benutzt einen extrem nüchternen Stil, fast so, als schriebe er einen Bericht über die Ereignisse für die Ablage in einer Akte. Das wirkt sehr emotionslos. Manche Personen - wie Khamenei - werden historisch genau namentlich genannt, manche - wie Putin - werden nicht namentlich genannt, aber so beschrieben, dass völlig eindeutig ist, wer gemeint ist. Die meisten Personen sind aber fiktiv.Man sagt Forsyth ja nach, er sei ein "Kalter Krieger" und dieses Buch trägt zumindest nichts dazu bei, diesem Ruf entgegenzuwirken. Die Engländer sind eindeutig die Guten, in Moskau, Teheran und Pjöngjang sitzen die Bösen, denen die Guten aber haushoch überlegen sind. Es scheint ein sehr eindimensionales Weltbild aus der Geschichte durch, die eigentlich nur aus einer Aneinanderreihung von cleveren Streichen besteht, die der Sicherheitsberater der englischen Premierministerin, Sir Adrian Weston, den "Schurkenstaaten" mit Hilfe des autistischen Computergenies Luke Jennings spielt.Die ganze Story ist nicht vollkommen ohne Witz, aber doch sehr eindimensional. Zwei Sterne.