"Dein Leuchten" von Jay Asher ist ein Standalone-Roman aus der Feder des Autors vom Bestseller "Tote Mädchen lügen nicht". Es ist bei cbt erschienen.CoverWie so oft war das Cover der Grund, wieso ich mir das Buch überhaupt näher angeschaut habe. Es ist schön und spiegelt die Stimmung im Buch sehr gut wieder. Ich mag die Farben sehr und es sieht toll im Regal aus. Die Winter-Vibes kommen bei dem Cover richtig gut zur Geltung!InhaltSierras Eltern betreiben einen Weihnachtsbaumverkauf. Jedes Jahr fährt die Familie über die Weihnachtszeit nach Kalifornien, um dort die selbst gefällten Tannenbäume zu verkaufen. So auch dieses Jahr. Mit dem Unterschied, dass es womöglich Sierras letztes Jahr in Kalifornien sein wird. Ihre Eltern wissen nicht, ob der Betrieb ein weiteres Jahr durchhalten kann. Nicht die besten Voraussetzungen also, um sich an jemanden in Kalifornien zu binden. Aber da lernt Sierra Caleb kennen. Obwohl sie weiß, dass sie sich nicht in ihn verlieben darf, merkt sie wie sie langsam ihr Herz an den charmanten Jungen mit den Grübchen verliert. Als sie dann Gerüchte über ihn hört, beginnt sie zu zweifeln. War es wirklich eine gute Idee, sich auf ihn einzulassen, wo sie doch nicht weiß ob sie ihn wiedersehen wird? Und wie gut kennt sie Caleb wirklich? Wie weit kann sie ihm vertrauen, wenn die Gerüchte um seine dunkle Vergangenheit sie eigentlich abschrecken sollten?Kurzum, der Plot mit den Gerüchten rund um Calebs Vergangenheit wird früh und schnell aufgelöst, was ich schade fand. Auch die Trennung von seinen Eltern und die Sache mit seiner Schwester wurde schnell geklärt bzw. erklärt. Caleb erzählt Sierra nach und nach, was es mit seiner Familie und den gerüchten auf sich hat und wie er sich dabei fühlt/gefühlt hat. Daher war nach einem gewissen Teil für mich nur noch wenig Spannung vorhanden und der Hauptkonflikt bestand darin, dass die beiden nicht über die Sache mit Sierras Familie sprachen und ob sie überhaupt nach Kalifornien wiederkommen würde im darauffolgenden Jahr. Erst spät im Verlauf des Buches redeten sie wirklich offen darüber und wie ihre Beziehung dann aussehen würde.Die gesamte Story ist sehr süß und es gibt tolle Momente, die wirklich einfach cosy sind, wie zum Beispiel das Austragen und Verschenken der Weihnachtsbäume, die Gespräche, in der Kirche und als sie sich bei Sierras Baum treffen, aber mehr auch nicht. Das Buch hat mich gut unterhalten und ist definitiv ein Cosy Read für zwischendurch, besonders wenn man wie ich zweite Chancen und Redemption-Stories mag. Aber der Plot war eben sehr simpel, nicht kompliziert und ohne überraschende/interessante Plottwists.Die cozy Winter Vibes, die heiße Schokolade mit der Zuckerstange und die Charaktere waren toll! Ich liebe das Setting und die vielen kleinen Momente, daher fand ich es etwas schade, dass die Liebesgeschichte zwischen Sierra und Caleb und seine Vergangenheit so schnell aufgeklärt bzw. abgehakt wurden.Schreibstilleider ein weiterer Punkt, der mich gestört hat. Der Schreibstil ist oft trocken und ohne viele Beschreibungen, was vor allem bei einem Buch, das doch recht stark auf die Vibes und Stimmung (Winter, Weihnachten, cozy) baut, recht schade ist. Es liest sich schnell, flüssig und ohne Schwierigkeiten.CharaktereSierra ist ein nettes junges Mädchen, mit einer Vorliebe für trockenen Humor, Sarkasmus und komplizierten Wörtern. Sie lässt sich nicht so leicht abschrecken oder unterbuttern und kann manchmal wirklich trocken bzw. unemotional wirken. Ich mochte sie , auch wenn ich manche ihrer Entscheidungen nicht ganz nachvollziehen konnte. Sie passte zu Caleb und ergänzte ihn gut, vor allem mit ihrer Hartnäckigkeit. Durch sie erkennt Caleb so manches und am Ende lernt auch sie selbst ein paar Dinge dazu und wird reifer.Caleb ist trotzdem mein Lieblingscharakter im gesamten Buch! Ich liebe gute Redemption-Stories, Charaktere die sich ändern und eine zweite Chance bekommen und sie nutzen. Er ist ruhig, hat mit Schuldgefühlen zu und seiner Vergangenheit zu kämpfen und versucht, es wieder gut zu machen. In der Vergangenheit hat er Menschen verletzt und er tut sich schwer damit, Sierra in sein Leben und an sich heranzulassen. Mit ihm konnte ich am meisten mitfühlen. Trotz dem was er gemacht hat, hat er das Herz am rechten Fleck. Er ist großzügig und alles andere als egoistisch.Rachel und Elizabeth sind Nebencharaktere, die abgesehen von ein paar wenigen Seiten nicht sehr viel zur Geschichte beitragen. Sie sind Sierras beste Freundinnen und verbringen ihre Weihnachten in Sierras Heimatstadt, einer Kleinstadt in Oregon. Sie unterstützen Sierra, obwohl es wegen Caleb im Laufe der Geschichte auch zu den einen oder anderen Unstimmigkeiten kommt.Heather ist Sierras beste Freundin in Kalifornien. Sie war okay, genauso wie ihr Freund Devon. Jeremiah mochte ich am Ende auch und abgesehen von Andrew waren eigentlich alle Nebencharaktere interessant.FazitEin cozy Buch mit Winter-Vibes für zwischendurch, dazu mit einer süßen Liebesgeschichte, zweiten Chancen und einer Redemption-Story. Sehr viele positive Aspekte wie zum Beispiel die Idee, die Charaktere und ihre Vergangenheit, das Setting und die Familiengeschichte. Insgesamt ein gutes Buch mit ein paar Schwächen.