Es hätte Aiofes fulminanter Abschied vom Junggesellinnenleben werden sollen, stattdessen wurde es der letzte Urlaub ihres Lebens. Inzwischen ist ihr Tod drei Jahre her und ihre Freundinnen, die sie damals in die titelgebende Villa begleitet haben, reisen zu ihrem Gedenken nach Andalusien: Tiff und Beth, die sie seit ihrer Kindheit kannten, ihre Arbeitskollegin Celine und Dani, die engste Freundin aus Studienzeiten. Sie kann mit den schrecklichen Geschehnissen am wenigsten abschließen wohl auch, weil sie einen Filmriss hatte und sich an den Abend, als Aiofe ermordet wurde, nur bruchstückhaft erinnert. Und so hat Dani Aiofes Freundinnen für ein Wochenende nahe Marbella zusammengetrommelt dass sie sie jedoch alle wieder am Tatort eingebucht hat, hat sie allerdings keiner der Frauen verraten.
Schon die Leseprobe dieses Thrillers fand ich packend. Schnell ist klar, dass viele Figuren etwas zu verbergen haben nicht nur die Frauen haben ihre Geheimnisse, sondern auch die Menschen, die Dani befragt, um die Geschehnisse rund um den Mord an Aiofe aufzuklären. Es gibt viele Rückblenden und neben Danis Perspektive fließen auch ab und zu die der anderen Freundinnen ein. Die Gruppendynamik wird dadurch greifbarer und man rätselt unweigerlich mit, was wirklich am Abend der Tat geschah. Die Anzahl der unsympathischen Charaktere stieg mir dabei fast zu schnell. Danis Alleingänge erschienen mir ab und zu unlogisch und waren manchmal auch etwas langatmig geschildert, aber losgelassen hat mich Die Villa trotzdem nicht, da es immer wieder Twists gab einige ziemlich vorhersehbar, andere durchaus überraschend. Außerdem ist der Thriller intensiv und atmosphärisch dicht erzählt, da er sich komplett um zwei Wochenenden dreht. Die Auflösung fand ich gelungen. Insgesamt ein spannender Pageturner z.B. für den nächsten Spanien-Urlaub.