Was ich an den Romanen von Jojo Moyes wirklich schätze, ist ihre Vielseitigkeit. Auffallend auch, ihre Protagonistinnen ändern sich, mit ihrem eigenen Lebensalter. Jojo Moyes entwickelt sich und bleibt nicht stehen. So ist jeder Roman von ihr anders und doch gibt es einen Widerkennungswert.
In diesem Roman ist Lila, eine 42jährige Mutter und frisch geschiedene Ehefrau, die Protagonistin. Die Trennung von ihrem Ex-Mann hat sie eiskalt erwischt und sie ist immer noch verbittert. Und dann ist auch noch ihre Mutter plötzlich verstorben, diese war für Sie eine große Hilfe in allen Lebenslagen. Unterstützung findet sie nun in ihren Stiefvater Bill, der kurzfristig beschließt, bei ihr einzuziehen. Doch damit nicht genug. Plötzlich steht auch ihr leiblicher Vater Gene vor der Tür. Er, der jahrzehntelang keinen Kontakt gesucht hat, verlangt nun Obdach. Man kann es schon erahnen, die Probleme potenzieren sich, das Geld ist knapp, denn Lila ist Autorin und ihr fallen die Ideen aus und eine temporäre Schreibblockade dauert an. Ihre Töchter im Alter von 8 und 16 Jahren benötigen natürlich auch noch ihre Aufmerksamkeit. Ihre beste Freundin rät zu Männerbekanntschaften und Lila stürzt sich ins Liebesleben. Doch sie ist unsicher, denn ihre letzten Dates sind über zwanzig Jahre her und ein Beziehungschaos ist vorprogrammiert.
Dieser Roman wird die Fans von Jojo Moyes nicht enttäuschen. Amüsante Unterhaltung mit einer witzigen, chaotischen Protagonistin. Tiefgründige Lebensweisheiten sollte man nicht erwarten, das versteht sich wohl von selbst, wenn man einen Roman von Moyes in die Hand nimmt. Der Verlauf der Geschichte ist vorhersehbar, aber erwartet man das nicht auch ein bisschen? Ich zumindest bin voll auf meine Kosten gekommen, denn irgendwie lief es genauso, wie ich es mir erhofft hatte. Natürlich ist die ein oder andere Begebenheit etwas überzogen dargestellt, aber sei es drum, es beschert eine gute Lesezeit und es ist anzumerken, dass viele kleine Wahrheiten in dieser Geschichte stecken, man muss nur bereit sein, sie zu finden. Mit der Vielschichtigkeit der Personen, hat sich Jojo Moyes selbst übertroffen, sie sind gut beschrieben und authentisch abgebildet. Herausragend finde ich zum Beispiel ihre 16jährige Tochter, die Verhaltensweisen einer pubertierenden hätten nicht besser dargestellt werden können. Fazit: etwas mehr Leichtigkeit im Leben und die Menschen so nehmen wie sie sind und verzeihen können, ist der Schlüssel, der das Zusammenleben lebenswert macht.