Oberkommissar Chris Bertram hat sich nach seinem schweren Schicksalsschlag völlig zurückgezogen und lebt im Moment, zusammen mit seinem kleinen Sohn, im Haus seiner Eltern. Er ist verbittert, macht sich große Vorwürfe und einzig, die Liebe zu seinem Kind hält ihn noch am Leben. Mit dem Thema Mord und Totschlag möchte er am liebsten gar nichts mehr zu tun haben.
Als dann seine beiden Kollegen Roland Koch alias Rokko und Corinna Hartfels überraschend bei ihm auftauchen, ahnt er schon, dass das kein reiner Freundschaftsbesuch sein wird.
Und er liegt richtig mit seiner Vermutung, denn die beiden arbeiten gerade wieder an einem schwierigen Fall und hoffen auf die Hilfe von Chris.
Es handelt sich um ganz grausame Mordfälle, die in ihrer Ausführung an schon mehrere Jahre zurückliegende Morde erinnern. Nur, dass der Täter von damals längst in einem Hochsicherheitsgefängnis untergebracht ist und noch immer über sein damaliges Motiv schweigt.
Doch nun will er überraschend sein Schweigen brechen, unter der Bedingung, dass Chris Bertram persönlich mit ihm spricht. Zuerst ziemlich zögernd lässt der sich auf das Gespräch ein und nach und nach erwacht sein alter Jagdinstinkt. Er möchte den Täter der aktuellen Morde so schnell wie möglich finden und damit verhindern, dass es zu weiteren Opfern kommt.
Ich habe bereits alle vorherigen Bücher von Michael Hübner verschlungen und deshalb natürlich den 4. Band der Chris Bertram Reihe schon sehnsüchtig erwartet. Und das Warten hat sich gelohnt, denn auch diesmal ist es dem Autor gelungen, einen Thriller zu schreiben, der mich von der ersten Seite an fesseln konnte. Schon der Prolog war unheimlich spannend und besonders zart besaitet sollte man besser nicht sein, denn Michael Hübner ist ein wahrer Meister, wenn es um detailreiche Beschreibungen aller möglichen Grausamkeiten geht. Aber was ich an den Büchern von ihm so mag , obwohl sie manchmal wirklich hart und nichts für schwache Nerven sind, gibt es immer auch einen Ausgleich , indem die beteiligten Personen ( wenn man jetzt mal von den Tätern absieht natürlich) alle irgendetwas sympathisches an sich haben. Das macht es für mich als Leserin leicht, ganz in die Geschichte einzutauchen und richtig mitzufiebern. Und solche Bücher liebe ich einfach, einerseits grausam und spannend, aber andererseits auch menschlich und positiv. Und das war bei Dunkler Zorn genau so. Also von mir eine klare Kaufempfehlung!