krimineller Roadtrip durch Argentinien - an der Seite einer starken jugendlichen Protagonistin
Die fünfzehnjährige Ambar weiß, was es heißt, ihr Leben immer wieder von Vorne zu beginnen. Ihr krimineller Vater hat ihr dieses Mal versprochen, dass sie an einem Ort bleiben werden - doch dann kommen ihm seine Machenschaften wieder einmal in die Quere. Verletzt und mit einem Toten im Schlepptau heißt es wieder einmal zu fliehen. Doch dieses Mal scheint er auf Rache zu sinnen. Je weiter Ambar ihn dabei begleitet umso mehr Gedanken macht sie sich über sich selbst und ihren Vater. Das Buch wird als Thriller angepriesen. Als solchen habe ich es nicht empfunden. Es ist eher ein Drama rund um Ambar. Sie erzählt die Geschichte selbst. So erfährt man viel über ihr Leben an der Seite des kriminellen Vaters. Über ihren Wunsch nach einem ganz normalen Leben und ihre Sehnsüchte, die denen anderer Teenies gleichen. Allerdings ist sie kein "normaler" Teenager. Sie kennt sich mit Waffen aus, kann Wunden versorgen und hat gelernt, dass sie niemandem vertrauen kann - schon gar nicht den Versprechungen ihres Vaters. So wirkt sie einerseits bemitleidenswert, andererseits wieder sehr abgebrüht. Die Geschichte folgt Ambar und ihrem Vater auf ihrem neuesten Roadtrip durch Argentinien. Könnte nach Abenteuer klingen. Für Ambar ist es aber nur eine erneute Zumutung mit unbestimmten Ausgang. Hier aber wächst sie über sich selbst hinaus und beginnt sich selbst Fragen zu stellen und Entscheidungen zu treffen, die nicht immer nur den Vater in den Vordergrund stellen. Obwohl ich durch die Beschreibung (als Thriller) etwas anderes erwartet habe, hat mir die Geschichte zugesagt. Sie ist sicher nicht leicht zu lesen: Weniger wegen der vielen blutigen und brutalen Szenen als vielmehr wegen dem, was Ambar all die Jahre mitmachen musste. Dennoch merkt man hier, dass sie einen Schritt weitergehen wird und hofft natürlich mit ihr mit, dass sich die Situation ändern wird. Fazit: Ein krimineller Roadtrip durch Argentinien, bei dem es um die Frage geht, ob sich Ambar aus dem immer drehenden Hamsterrad befreien wird oder nicht