"Maikäferjahre" von Sarah Höflich ist ein eindringlicher und bewegender Familienroman, der im Frühjahr 1945 beginnt, einer Zeit, die von Zerstörung und Verzweiflung geprägt ist. Die Protagonistin Anni, die mit ihrer kleinen Tochter und dem halbjüdischen Geiger Adam aus dem brennenden Dresden flieht, wird auf ihrer Reise durch das besetzte Deutschland mit den Herausforderungen und Gefahren konfrontiert, die der Krieg mit sich bringt.
Der Autorin gelingt es, die emotionalen und physischen Strapazen, die die Charaktere durchleben, eindrucksvoll darzustellen. Die Erzählung ist gespickt mit erschütternden Szenen, die die Ausgrenzung und Vorurteile der damaligen Zeit beleuchten. Die Protagonisten sind so lebendig und authentisch gezeichnet, dass man mit ihnen mitfühlen kann. Annis innere Konflikte und die schwierigen Entscheidungen, die sie treffen muss, sind nachvollziehbar und berührend.
Die Verbindung zwischen Anni und Adam sowie die Liebesgeschichte zwischen Annis Zwillingsbruder Tristan und der britischen Krankenschwester Rosalie sind zentraler Bestandteil der Handlung. Diese Beziehungen zeigen, dass Liebe zwar nicht alle Wunden heilen kann, aber dennoch eine Quelle der Hoffnung und des Trostes ist.
Dieser Roman ist eine emotionale Achterbahn, die den Leser mitnimmt auf eine Reise durch Schmerz, Verlust, aber auch Liebe und Hoffnung. Sarah Höflich schafft es, eine Geschichte voller Tiefe zu erzählen, die unter die Haut geht und zum Nachdenken anregt. Der Schreibstil eindringlich und einfühlsam, wodurch die Charaktere und ihre Konflikte lebendig und greifbar werden. "Maikäferjahre" ist ein eindrucksvolles Werk, das die Schrecken des Krieges und die Kraft der menschlichen Beziehungen eindringlich thematisiert. Ein unvergessliches Leseerlebnis, welches die Seele berührt.
5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.