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Ein fabelhafter Lügner

Roman

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80 Lesepunkte
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Charmante Lügen und die Tücken der Suche nach der Wahrheit - ein skurril-komischer Familienroman.

Joschi Molnár bleibt ein Rätsel. Der famose Fabulierer hat seinen Kindern etliche Versionen seines Lebens hinterlassen. Als sich die Halbgeschwister Hannah, Marika und Gabor in Weimar treffen, um Joschis hundertsten Geburtstag zu feiern, prallen Welten aufeinander. In rasanten Dialogen und skurrilen Szenen nähern sie sich der Wahrheit - und finden zueinander.

Joschi Molnár hatte fünf Kinder mit fünf verschiedenen Frauen, verlor zwei Kinder und seine zweite Frau in Auschwitz, war Häftling in Buchenwald - und hinterließ ein Vermächtnis aus phantastischen Geschichten, tragischen Verstrickungen und faustdicken Lügen. Dreißig Jahre nach seinem Tod bringt sein Geburtstag die Geschwister zum ersten Mal zusammen. Ganz unterschiedliche Vaterbilder kommen zum Vorschein. Der Verräter. Der Abwesende. Der Geschichtenerzähler - und: der Tausendsassa mit Witz und Ideen.

Während Hannah sich leidenschaftlich mit ihren jüdischen Wurzeln identifiziert und von einem Happy End in Israel träumt, hadert Gabor mit seiner Kindheit und bezweifelt Joschis jüdische Herkunft. Marika gibt die tapfere Alleinerziehende, verehrt Joschi für seinen Einfallsreichtum - und überlässt das Erzählen ihrer Tochter Lily. Überhaupt Lily: Die 16-Jährige hat sich eigentlich für ein Referat über Buchenwald gemeldet und erzählt stattdessen diese bezaubernde Geschichte.

Was folgt, ist ein Wochenende voller Überraschungen, Missverständnisse, Streitereien, Geständnisse und Gelächter. Als Lily einen illegalen nächtlichen Festakt zu Joschis Ehren durchsetzt, ist der entscheidende Schritt zur Versöhnung getan - auch wenn der erstmal auf eine Polizeiwache in Weimar führt.

Mit feiner Beobachtungsgabe, großem Einfühlungsvermögen und viel Humor erzählt Susann Pásztor eine Familiengeschichte, in der das Tragische und das Komische ganz eng beieinanderliegen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
16. Februar 2010
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
208
Dateigröße
1,48 MB
Autor/Autorin
Susann Pásztor
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783462301717

Portrait

Susann Pásztor

Susann Pásztor, geboren 1957, hat nach ihrem Kunst- und Pädagogikstudium als Kinderbuchillustratorin zunächst anderer Leute Texte verschönt, bevor sie ihre eigenen zu schreiben begann. Seit 1991 arbeitet sie als freie Journalistin, Autorin, Texterin und Übersetzerin. Ein fabelhafter Lügner ist ihr erster Roman.

Pressestimmen

»Glänzend erzählt, amüsant und tragikomisch.« Buchjournal

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LovelyBooks-BewertungVon Wortklauber am 25.11.2023
Im Prolog begegnet man Joschi, dem "fabelhaften Lügner", just da, als der seinem Leben ein Ende setzen will. Zu diesem Zweck hat er ein Zimmer in einem einschlägigen Hotel angemietet, allerdings nur für zwei Stunden. Das reichte nicht, er wird gefunden und man pumpt ihm den Magen aus. An seinem Krankenbett finden sich drei Frauen ein: seine Exfrau, seine Ehefrau und seine Geliebte, eine bereits Mutter, zwei davon schwanger.Im Hauptteil des Romans ist Joschi schon lange tot. Zu seinem 100. Geburtstag treffen sich seine Kinder Marika, Hannah und Gabor und seine einzige Enkelin Lily in Weimar, und sie versuchen, aus den Bruchstücken, die sie über Joschi, eigentlich József Molnár, zu wissen glauben, ein Bild zu formen. Am Anfang dieses Familientreffens der besonderen Art steht ein Besuch in einem Konzentrationslager, in Buchenwald. Dort war der Vater/Großvater Häftling - oder vielleicht auch nicht? Oder war er dort, aber nicht, weil er Jude gewesen wäre? War das womöglich nur eine seiner Geschichten? Seine Kinder sind sich uneins: Darf man da, wo man nicht weiterkommt mit der Spurensuche (oder nicht weiterkommen will), nicht nur damit anfangen etwas zu erfinden, sondern auch fest daran glauben? Oder fährt man besser damit, zu akzeptieren, dass man nie wissen wird?Die Vatersuche (und damit der eigenen Identität) bleibt schwierig. Joschi, der Mann, dem "seine Frauen und Kinder abhandenkamen wie anderen Leuten Socken oder Kugelschreiber", bleibt - unerreichbar auch mit verfügbaren Mitteln der Psychologie und der Genforschung - ein Gespenst, ein Rätsel. Und die Verwundungen seiner Kinder präsent.Dem zum Trotz: Zumindest manche traurigen Geschichten kann man auch so erzählen, dass sie nicht ausschließlich traurig bleiben, sondern im Erzählen bizarr und manchmal sogar ein bisschen komisch werden. In einer Familie von Geschichtenerzählern birgt das Vermögen, Geschichten zu erfinden, in sich zwar nicht unbedingt Wahrheit, aber die Chance auf eine andere Art Erkenntnis. Und, damit einhergehend, auf:("... ich wusste auf einmal, dass dort, wo Unordnung hinterlassen wird, die Geschichten warten.")Trost.
LovelyBooks-BewertungVon Tilman_Schneider am 15.05.2023
die Geschichte hätte so groß werden können, aber leider flacht es ganz schnell ab