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Der Stechlin

Roman

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Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon.
Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur.
Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.
»Alles still hier«. Harmlos scheint das kleine Dorf, wo alles Stechlin heißt, See, Dorf, Wald und Herrenhaus samt Adelsfamilie. Aber wenn irgendwo in der Welt etwas passiert, reagiert der abgeschiedene See auf unerklärliche Weise mit einer Wasserfontäne. Und die Bewohner, konservativ bis auf die Knochen, können nicht verhindern, dass die sich ändernde Welt auch zu ihnen vordringt . . .

Produktdetails

Erscheinungsdatum
19. November 2010
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
435
Dateigröße
1,58 MB
Reihe
Hamburger Lesehefte, 215
Autor/Autorin
Theodor Fontane
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783104012063

Portrait

Theodor Fontane

Theodor Fontane, am 30. Dezember 1819 in Neuruppin/Brandenburg geboren, war beinahe 60 Jahre alt, als sein Romanschaffen mit dem historischen Roman »Vor dem Sturm« 1878 einsetzte. Der Weg dorthin war lang und führte Fontane vom Apothekerberuf über journalistische Tätigkeiten schließlich zu seinen großen realistischen Zeit- und Gesellschaftsromanen. Fontane starb am 20. September 1898 in Berlin.

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LovelyBooks-BewertungVon Monika_Brigitte am 30.08.2022
Stechlin, Brandenburg, 1890er Jahre: Der verwitwete Landadelsmann Dubslav von Stechlin wartet auf seinen Sohn Woldemar, welcher seinen und den Besuch zweier Kammeraden aus seinem Regiment durch Telegrafie ankündigte. In der Folge gibt es viele Unterhaltungen, Menschen lernen sich kennen, tauschen sich aus, vertreten ihre Meinungen."Zum Schluss stirbt ein Alter und zwei Junge heiraten sich, - das ist so ziemlich alles, was auf 500 Seiten geschieht." Mit diesen Worten beschreibt Fontane selbst die Handlung seines Werks.">>Aber der Stechlin! Was ist der Stecklin?<<>>Das ist ein See.<<>>Ein See. Das besagt nicht viel. (...) Aber was hat der Stechlin?<<>>Er hat Weltbeziehungen, vornehme, geheimnisvolle Beziehungen, und nur alles Gewöhnliche (...) hat er nicht. (...) Und wenn es in Java oder auf Island rumort oder der Geiser mal in Doppelhöhe dampft und springt, dann springt auch in unserm Stechlin ein Wasserstrahl auf, und einige (wenn es auch noch niemand gesehen hat) , einige behaupten sogar, in ganz schweren Fällen erscheine zwischen den Sprudeln ein roter Hahn und krähe hell und weckend in die Ruppiner Grafschaft hinein." (S.145)DieseSage vom Hahnim Stechlinsee ist ein brandenburgischerMythos. Wen es heute an den Stechlinsee zieht, kann sich neben einem großen roten Hahn aus Holz fotografieren und die ohrenbetäubende Ruhe der Mecklenburgischen Seenplatte in sich aufnehmen. So ruhig wie der mit 70 Metern tiefste See Brandenburgs mit seinem beeindruckend klarem Wasser ist auch der von der Rezeptionsgeschichte als Fontanes erzählerisches Hauptwerk bezeichnete Gesellschaftsroman.Die, in den Unterhaltungen, welche dem Roman seinen Grund und Boden geben, diskutierten ThemenKonservativismus vs. Sozialdemokratie und preußischer traditionalistischer Landadel vs. Großstadtökonomie lassen sich auf den GrundkonfliktAlter vs. Jugendhinunterbrechen. Der alte Stechlin vertritt dietraditionellen Werte,während sein Sohn als Vertreter der neuen Generation denFortschritt und den Aufbruchin ein modernes, technologisiertes Jahrhundert repräsentiert. Der Roman versäumt es eine befriedigende Lösung für diesen Konflikt aufzuzeigen. Einerseits fasst Fontane den Entschluss:"Nicht so ganz unbedingt mit dem Neuen. Lieber mit dem Alten, soweit es geht, und mit dem neuen nur, soweit es muss."( S.372), andererseits lässt er die Verkörperung der alten Generation zum Schluss sterben und das junge Glück triumphiert. Eine neue Generation der Stechline ist gesichert und"es lebe der Stechlin."(S.416)Die Gediegenheit des Romansentschleunigt den Rezipienten und unterhält, aber meiner Meinung nach,muss man den Stechlin nicht gelesen haben.Einen Aktualitätsbezug kann man dem Roman schlecht abgewinnen. Er beeindruckt im Hinblick auf seine kulturhistorische Einordnung in die literarische Strömung des Realismus und seiner Kraft im gesellschaftlichen Diskurs des ausgehenden 19. Jahrhunderts.Doch, wer weder Literaturwissenschaftler noch Historiker oder Stechliner ist, kann dem Roman keinen Erkenntnisgewinn entlocken.So wie sein Protagonist Dubslav erlebte auch Fontane nicht den Übergang in ein neues Jahrhundert. Er starb wenige Monate bevor sein letzter Roman in Buchform erschien. In Anbetracht der historischen Ereignisse des frühen 20. Jahrhunderts vielleicht kein schlechtes Schicksal. Wer weiß, was Fontane dann geschrieben hätte.DER STECHLIN| Theodor Fontane| Fischer Taschenbuch| Fischer Klassik| 2008| 429 Seiten| 8,50€
LovelyBooks-BewertungVon anna_m am 16.01.2020
Ein Klassiker, den ich jedem weiterempfehlen möchte, der sich bei gescheitem Geplauder gut amüsiert, sich nicht an einer armen Handlung stört und zu einigen Recherchen bereit ist. Dieser Roman in Dialogform, denn ja, meistes wird geredet, weiß durchgehend zu unterhalten und ist sehr humorvoll. Allerdings kann man die gewitzten Unterhaltungen, Seitenhiebe der Gesprächspartner und großen Schenkelklopfer oft nur verstehen, wenn man in der entsprechenden Zeit, Ende des 19. Jahrhunderts in Preußen, angekommen ist. Ich habe ein bisschen Zeit in Recherchen investiert und mich dann bestens unterhalten gefühlt. So, wie schon lange nicht mehr. Es ist ein Genuss, wie elegant Fontane Dialoge entwerfen kann. Sie wirken sehr lebensecht, hin und wieder mit etwas Dialekt gespickt, und sind doch höchste Kunst. Bei den Recherchen darf man übrigens keine Angst vor Spoilern habe, denn die Handlung dieser rund 500 Seiten passt in wenige Zeilen. Fontane beschreibt seinen Roman, ACHTUNG, SPOILER, folgendermaßen: "Zum Schluß stirbt ein Alter und zwei Junge heiraten sich - das ist ziemlich alles, was auf 500 Seiten geschieht." Dem ist eigentlich kaum etwas hinzuzufügen und ich lasse es mal so stehen.Fontane entwirft ein Abbild der damaligen Gesellschaft und legt ein besonderes Augenmerk auf den preußischen (Land-)Adel, den er zwar liebevoll respektiert, jedoch für zu sehr im Alten verankert hält um in einer sich erneuernden Welt und Gesellschaft zu bestehen. Hauptsächlich dreht sich der Roman um die Familie von Stechlin, unterer Landadel, aus der Mark Brandenburg und um die des Grafen von Barby, derzeit in Berlin ansässig und der es finanziell sehr gut geht. Die beiden Familien verbinden sich durch eine Heirat. Während der alte Stechlin in seinem "Schloss" zurückgezogen, bescheiden und relativ isoliert lebt, tourt Sohn Woldemar in seinen Flitterwochen durch Italien. Das Bild wird durch zahlreiche Nebenfiguren, teilweise mit viel Witz, vervollständigt. Die Stechlins wuchsen mir sehr ans Herz, mit den Barbys konnte ich weniger anfangen. Jedoch genoss ich die vielen Plaudereien, in denen alle erdenklichen Themen über die damalige Gesellschaft, Kunst, Glaube etc. aufgenommen werden. Immer mit einer Prise Humor und teilweise bissigen Bemerkungen, verpackt in höfliche Umgangsformen. Diese zu entwirren und zu entlarven machte Spaß. Insbesondere Woldemar von Stechlins Kameraden Rex und Czako, ihrer Herkunft nach so verschieden, sich in ihrem Handeln und Reden aber doch umso ähnlicher, konnten mich mit ihren scharfzüngigen Bemerkungen und dem neuesten Klatsch und Tratsch gut unterhalten. Es wird überall mit- und übereinander geredet, manchmal geurteilt. Der Erzähler hält sich vornehm zurück. Zwei kurze Zitate:Woldemars Tante Adelheid, Vorsteherin eines Klosters, bezüglich der Qualitäten einer möglichen Ehefrau ihres Neffen: "Wenn das Herz gesund ist, ist der Kopf nie ganz schlecht."Der alte Dubslav von Stechlin über den örtlichen Superintendenten Koseleger: "Er ist wie 'ne Baisertorte, süß, aber ungesund."Das Buch ist so sehr mit Pointen, Symbolen, historischen Bezügen etc. angereichert, dass es vielseitig interpretiert werden kann und auch wurde. Literaturliebhaber können sich hier nach Herzenslaune austoben. Ich kann das Buch nur empfehlen und würde es auch noch ein zweites Mal lesen.