Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
Ihr 18% Rabatt11 auf ausgewählte Eurographics Puzzles mit dem Code PUZZLE18
Jetzt einlösen
mehr erfahren
product
cover

Die Sonne dimmen

Wie Geoengineering die Menschheit vor der Klimakatastrophe retten kann

200 Lesepunkte
eBook epub
19,99 €inkl. Mwst.
Sofort lieferbar (Download)
Empfehlen
In zehn oder zwanzig Jahren werden wir keine andere Wahl mehr haben: Wir werden die Sonne dimmen müssen. Aber das darf nicht die Sache einzelner Staaten oder Firmen sein

Die Menschheit schafft es nicht schnell genug, sich von den fossilen Energien zu lösen. Das Ziel des Pariser Abkommens, die Erderwärmung auf maximal 2 Grad Celsius zu begrenzen, ist kaum noch zu erreichen. Für Milliarden Menschen, besonders im globalen Süden, bedeutet das einen Überlebenskampf. Bald wird es nur die Wahl geben zwischen wachsendem Leid durch Klimafolgen - und solarem Geoengineering. Dabei wird die Erde durch Reflexion von Sonnenstrahlen in der Atmosphäre künstlich heruntergekühlt. Diese technische Zwischenlösung verschafft die nötige Zeit, um die Wirtschaft zu dekarbonisieren und genügend grüne Energie zu erzeugen, um der Atmosphäre das CO2 wieder zu entziehen, das zur Aufheizung geführt hat.

Der renommierte Wissenschaftsautor Thomas Ramge findet es höchste Zeit, Geoengineering zu erforschen, zu diskutieren und einen internationalen Plan für einen verantwortungsvollen Einsatz zu fassen, der verhindert, dass einzelne Staaten, Tech-Milliardäre oder Unternehmen einfach vorpreschen. Sein Buch bricht das Tabu um das künstliche Dimmen der Sonneneinstrahlung und hat das Ziel, eine konstruktive politische Debatte anzustoßen, wie der Übergang ins postfossile Zeitalter gelingen kann.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
11. September 2024
Sprache
deutsch
Dateigröße
4,45 MB
Autor/Autorin
Thomas Ramge
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783641318079

Portrait

Thomas Ramge

Thomas Ramge denkt und schreibt an den Schnittstellen von Technologie, Ökonomie und Gesellschaft. Er hat 20 Sachbücher und einen Roman veröffentlicht, darunter Wollt ihr ewig leben? , Sprunginnovation (mit Rafael Laguna de la Vera), Augmented Intelligence und Das Digital (mit Viktor Mayer-Schönberger). Seine Essays und Reportagen erscheinen unter anderem in Die Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Welt am Sonntag, brand eins, The Economist, Harvard Business Review, MIT Sloan Management Review und Foreign Affairs. Ramges Arbeiten wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Deutschen Essaypreis 2022, dem Axiom Business Book Award 2019 (Gold Medal, Economics), dem getAbstract International Book Award 2018, dem Herbert Quandt Medienpreis, dem Deutschen Wirtschaftsbuchpreis und dem ADC Award. Promoviert hat Ramge in Techniksoziologie. Er ist Assoziiertes Mitglied am Einstein Center for Digital Future und war Senior Research Fellow am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft. Seit Anfang 2021 moderiert der gelernte ARD-Journalist zudem den Podcast der Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND.

Pressestimmen

»Thomas Ramge optiert auf klare und nüchterne Weise für eine Variante des Climate Engineering. [. . .] interessant und vielleicht selbst für manchen instinktiven Gegner überzeugend. « FAZ, Christian Schwägerl

Besprechung vom 19.11.2024

Kühlgase für die Erde

Mit Blick für die Risiken: Thomas Ramge optiert auf klare und nüchterne Weise für eine Variante des Climate Engineering.

Unter den Büchern, die sich mit dem gezielten technischen Kühlen der Erde beschäftigen, sticht "Die Sonne dimmen" von Thomas Ramge hervor. Weder schwelgt der Autor in naivem Technikutopismus wie vergleichbare Werke noch dient ihm das Thema nur als Vorlage für eine Generalabrechnung mit dem Kapitalismus, wie zuletzt in Annette Schlemms Buch "Climate Engineering" (F.A.Z. vom 17. April).

Ramge bietet einen guten Einblick in die Pläne und Vorbereitungen dafür, der zunehmenden Erhitzung der Erdatmosphäre und des Ozeans mit den Mitteln des sogenannten "solar radiation management" entgegenzuwirken, etwa indem große Mengen kühlender Schwefelverbindungen in den Höhenschichten der Atmosphäre versprüht werden. Der Autor legt dabei offen, dass er zu den wenigen zählt, die dem "Geoengineering" grundsätzlich offen gegenüberstehen und dessen Einsatz unter gewissen Umständen für verantwortbar halten. Er gibt aber ebenso ehrlich einen beinahe vollständigen Überblick über die Risiken und Nachteile dieses kühnen Unterfangens und gibt dem Leser dadurch die Möglichkeit, selbst besser urteilen zu können.

Den Hintergrund der Debatten um das künstliche Kühlen der Erde malt Ramge mit angemessener Dramatik aus. Im Moment sei die Menschheit auf Kurs, durch ihre CO2-Emissionen die Erde um bis zu drei Grad Celsius zu erhitzen. Die negativen Folgen, die das heraufbeschwört, überstiegen die Vorstellungskraft. Korallenriffe würden zerfallen, ein Viertel der Menschheit würde jährlich mindestens einen Monat in extremer Dürre leben, Hunderte Millionen Küstenbewohner würden ins Landesinnere umsiedeln müssen. Zudem würden noch weitgehend unbekannte "Kipppunkte" aktiviert, was weitere gewaltige Veränderungen auslösen kann.

Bei diesen Gefahren auf das "Prinzip Hoffnung" zu setzen, also darauf zu vertrauen, dass die nötigen CO-Reduktionen schon kommen werden, reiche deshalb angesichts immer noch wachsender Emissionen nicht. Man müsse über Lösungen nachdenken wie die, dass in einer konzertierten Aktion von Staaten eine Flotte von Jumbojets dafür umgerüstet wird, in zwanzig Kilometer Höhe große Mengen Schwefel oder Schwefelsäure freizusetzen. Zitierten Berechnungen zufolge würden 15 solcher Spezialflugzeuge reichen, um die derzeitige Erwärmung um ein Drittel zu reduzieren.

Dagegen gibt es viele plausible Einwände. "Wenn solares Geoengineering als schnelle Lösung gegen den Klimawandel vermarktet wird, könnte es zur Ausrede einer verantwortungslosen Menschheit werden, den mühsamen Weg der Dekarbonisierung nicht weiterzugehen und den nach wie vor wachsenden Energiehunger der Menschheit bequem mit billiger Kohle, Öl und Gas zu stillen", schreibt Ramge. Und er führt weitere Argumente aus, die gegen die Technik in Stellung gebracht werden, wie etwa unbeabsichtigte Veränderungen von Niederschlagsmustern, eine Ausweitung des Ozonlochs oder eine niedrigere Ausbeute von Solarzellen.

Ein Risiko, das in der Aufzählung fehlt, ist die weitere Versauerung des Ozeans durch fortgesetzte Kohlendioxid-Emissionen. Die Erhitzung mag gebremst werden, die Säureattacke auf Korallenriff würde es nicht. Klar herausgearbeitet wird aber der sogenannte "Terminationsschock", also die plötzliche massive Erhitzung, die einsetzt, sobald die Kühlgase nicht mehr ausgebracht werden.

Das Buch ist deshalb so hilfreich, weil der Autor ausführlich analysiert, was es nun heißt, Risiken des Handelns und Nichthandelns gegeneinander abzuwägen, und nach welchen Prinzipien das geschehen kann. Was Ramge dabei nicht gelten lassen will, sind Denk- oder Forschungsverbote. Ein Bann des Geoengineerings in Form eines "Non-Use Agreement" wird von vielen Umweltverbänden und manchen Wissenschaftlern lautstark gefordert. Der Autor sieht darin die moralische Gefahr unterlassenen Handelns. Nicht als Lösung, sondern als "Zwischenlösung" solle die technische Erdkühlung wenigstens bis zur Anwendungsreife erforscht und entwickelt werden: Wenn dann in Richtung Mitte des Jahrhunderts klar werde, dass die Risiken der Erhitzung zu groß seien, hätte man wenigstens noch ein Mittel an der Hand.

Ramge verschweigt nicht, was für eine komplizierte Welt dann entstünde: Denn auch ein Elon Musk oder ein Schurkenstaat könnten einseitig zum Geoengineering greifen. Das Buch bietet einen wohldurchdachten Stufenplan, wie die Vereinten Nationen einen Rechtsrahmen schaffen könnten, mit dem die Klimamanipulation kontrolliert erfolgt - und nicht als Ersatz für Handeln bei den Emissionen. Ein Szenario aus dem Jahr 2040 malt mit bewundernswertem Optimismus aus, wie eine solche Entscheidung sogar mit einer globalen Volksabstimmung legitimiert werden könnte.

Doch auch wenn der Autor etwas zu häufig mit David Keith von der Universität Harvard den wissenschaftlichen Vorkämpfer des Geoengineerings zitiert, lässt er immer erkennen, dass er selbst kritisch bleibt: "Zunächst vermurkst die menschliche Gattung aus Dummheit und Gier genau das Klima, das es ihr ermöglicht hat, zu prosperieren", schreibt er über sein eigenes "Störgefühl" beim Umgang mit dem Thema, "dann glaubt diese Gattung in ihrer Selbstherrlichkeit auch noch, das vorindustrielle Klima wiederherstellen zu können, indem sie am Thermostat des Erdsystems herumstellt." Genau diese Reflektiertheit macht die Argumentation des Buchs für eine verstärkte Erforschung des Sonnendimmens so interessant und vielleicht selbst für manchen instinktiven Gegner überzeugend. Christian Schwägerl

Thomas Ramge: "Die Sonne dimmen". Wie Geoengineering die Menschheit vor der Klimakatastrophe retten kann.

Penguin Verlag,

München 2024. 208 S., Abb., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

Bewertungen

0 Bewertungen

Es wurden noch keine Bewertungen abgegeben. Schreiben Sie die erste Bewertung zu "Die Sonne dimmen" und helfen Sie damit anderen bei der Kaufentscheidung.