Die Mark Brandenburg im Jahre 1782: Der Bauchredner Julius Klingenthal ist auf dem Weg in das Städtchen Steinfurth - zusammen mit seinen Puppen, die für ihn viel mehr sind als leblose Wesen. Da begegnet er der geheimnisvollen Alena, die sich ihren Lebensunterhalt als "Klagefrau" verdient - und um Julius ist es geschehen ...Der Autor:Wolf Serno arbeitete 30 Jahre als Texter und Creative Director in der Werbung. Mit seinem Debüt-Roman "Der Wanderchirurg" - dem ersten der fesselnden Saga um Vitus von Campodios - gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller, dem viele weitere folgten, unter anderem: "Der Balsamträger", "Hexenkammer", "Der Puppenkönig" sowie "Das Spiel des Puppenkönigs", "Die Medica von Bologna", "Das Lied der Klagefrau" und "Der Medicus von Heidelberg".Wolf Serno, der zu seinen Hobbys "viel lesen, weit reisen, gut essen" zählt, lebt mit seiner Frau und seinen Hunden in Hamburg. Meine Meinung:Endlich wieder einen historischen Roman gelesen. Das ist sehr lange her. Der Einstieg war sehr gut und unterhaltsam. Die Atmosphäre ist packend, man sieht, riecht und hört die Umgebung. Die Personen sind individuell und authentisch. Bereits am Anfang des Buches passieren Morde, was das alles sehr mysteriös macht. Wir erleben Folter und wie schnell man verdächtigt werden konnte. Einmal in den Fängen der Richter, gab es kaum einen Weg mehr zurück.Die Suche nach dem Mörder ist verzwickt und undurchsichtig. Man fiebert und rätselt von Seite zu Seite mit. Das Buch ist ein historischer Krimi. Was ich sonst eigentlich nicht lese, hier jedoch packte mich die Erzählweise und die Story. Es passieren immer mehr Morde, und ein mysteriöses Kichern erklingt jedes mal. Auch kommt hier die forensische Arbeit ins Spiel. Angepasst an die damalige Zeit. Es gibt Blut und Haaruntersuchungen, ob das authentisch ist für 1782 steht auf einem anderen Blatt. Man verdächtigt auf jeden Fall irgendwann Jeden. Der Protagonist redet durch und mit seinen Puppen. Das war stellenweise wirklich unheimlich und merkwürdig. Er führt auch das Ein oder Andere mal Selbstgespräche. Das ist wirklich beängstigend und man als Leser bekommt eine Vermutung, warum. Zudem liegt dem Buch ein sehr wichtiges Thema zu Grunde, was auch heutzutage noch sehr aktuelle ist. Das Ende war nur teilweise überraschend. Ich hatte eine Vermutung und diese wurde auch zu Teilen bestätigt. Dennoch kann ich das Buch empfehlen. Für mich ein durchschnittliches Erlebnis, aber unterhaltsam, düster und mysteriös. Wer sowieso gerne historische Romane liest, ist hier gut bedient. Für mich war es mal wieder ein Ausflug in die Zeit.