Anhand der Auseinandersetzung um immissionsbedingte Waldschäden in Deutschland zwischen 1893 und 1970 zeigt das Buch, wie sich die Ver- und Behandlung von Umweltphänomenen im Lauf der Zeit veränderten: Aus dem vorwiegend ökonomischen Problem des späten 19. Jahrhunderts wurde bis in die 1970er Jahre ein gesellschaftsrelevantes Umweltproblem, das wenig später als Waldsterben Bekanntheit erlangte. Martin Bemmann untersucht an fünf ausgewählten Debatten zwischen Kaiserreich und früher Bundesrepublik, wie und warum es zu diesem Wandel kam und stellt den Zusammenhang zu den tief greifenden sozioökonomischen, politischen und ideologischen Wandlungsprozessen der deutschen Gesellschaft her.
Inhaltsverzeichnis
1;Cover ;1 2;Title Page;4 3;Copyright;5 4;Table of Contents;8 5;Body;12 6;1. Einleitung;12 6.1;1.1 Problem-, Frage- und Zielstellung;12 6.2;1.2 Theoretische Grundlagen, methodischer Ansatz und Quellen;17 6.3;1.3 Historiographische Einordnung;34 6.4;1.4 Aufbau der Arbeit;46 7;2. Ein Monstre-Prozeß Zur Verhandlung immissionsbedingter Waldschäden in Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts;50 7.1;2.1 Immissionsbedingte Waldschäden in der forstlichen Öffentlichkeit;52 7.2;2.2 Immissionsbedingte Waldschäden in anderen Teilöffentlichkeiten;67 7.3;2.3 Immissionsbedingte Waldschäden in der massenmedialen Öffentlichkeit;84 7.4;2.4 Fazit;92 8;3. Eine Bedrohung rentabler Forstwirtschaft. Immissionsbedingte Waldschäden im Königreich Sachsen, 19061916;99 8.1;3.1 Ein lösbares Problem? Die politisch-administrative Ver- und Behandlung immissionsbedingter Waldschäden;106 8.2;3.2 Ein nicht ganz so einfach[es] Problem. Das Preisausschreiben des Sächsischen Finanzministeriums und Hans Wislicenus große Stunde;121 8.3;3.3 Immissionsbedingte Waldschäden als Problem der Allgemeinheit;157 8.4;3.4 Fazit;171 9;4. Sterbende Wälder an der Ruhr. Immissionsbedingte Waldschäden und Waldschutz in den 1920er Jahren;180 9.1;4.1 Waldschutz im Namen der Volksgesundheit. Die Waldschutzpolitik des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk;185 9.2;4.2 Ausdifferenzierung statt Stagnation. Die Rauchschadensforschung in den 1920er Jahren und ihr Einfluss auf den Wandel der Problemsicht;213 9.3;4.3 Treibende Kräfte des Problemsichtwandels;228 9.4;4.4 Fazit;255 10;5. Im Kampf um die Rohstofffreiheit des deutschen Volkes. Immissionsbedingte Waldschäden im Dritten Reich;261 10.1;5.1 Zur Errichtung und Tätigkeit der Freiberger Forschungsstelle für Rauchschäden, 19391945;266 10.2;5.2 Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Ansätze einer sich wandelnden Behandlung immissionsbedingter Vegetationsschäden;299 10.3;5.3 Treibende Kräfte des Problemsichtwandels;310 10.4;5.4 Fazit;335 11;6. Verpasste Chancen? Waldbauliche Maßnahmen als
Mittel gegen immissionsbedingte Waldschäden ;340 12;7. Kontinuität und Wandel. Immissionsbedingte Waldschäden in der Bundesrepublik Deutschland, 19541970;350 12.1;7.1 Waldrauchschäden gefährden die Gesundheit. Der Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen und die immissionsbedingten Waldschäden;357 12.2;7.2 Immissionsökologe aus Leidenschaft. Karl Friedrich Wentzel als wichtigster westdeutscher Experte für Waldrauchschäden;389 12.3;7.3 Zur Ver- und Behandlung immissionsbedingter Waldschäden in der westdeutschen Gesellschaft der 1950er und 1960er Jahre;418 12.4;7.4 Fazit;441 13;8. Warum begann die Waldsterbensdebatte erst zu Beginn der 1980er Jahre?;446 14;9. Fazit;454 14.1;9.1 Wie veränderte sich die Problemsicht auf immissionsbedingte Waldschäden?;454 14.2;9.2 Warum veränderten sich die Interpretationen immissionsbedingter Waldschäden?;456 14.3;9.3 Wer war für den Wandel der Interpretationen immissionsbedingter Waldschäden verantwortlich?;460 14.4;9.4 Welche Folgen hatte der Wandel der Interpretationen immissionsbedingter Waldschäden für deren Behandlung und wer befasste sich mit ihnen?;464 14.5;9.5 Warum gelten immissionsbedingte Waldschäden seit der ökologischen Wende um 1970 als Umweltproblem?;469 15;Danksagung;472 16;Bildnachweis;474 17;Abkürzungen;475 18;Quellen- und Literaturverzeichnis;477 18.1;Verzeichnis der benutzten Archivbestände;477 18.2;Gedruckte Quellen und Sekundärliteratur;480 19;Personenregister;537 20;Back Cover ;542