Die knappe und gleichzeitig nicht austauschbare Ressource Wasser steht derzeit im Zentrum öffentlicher und wissenschaftlicher Debatten. Erfolge in der Lösung von Wasserversorgung und Vermeidung von Flutkatastrophen vermindern Sterbeziffern, soziale und globale Ungleichheiten, und können helfen, politischen Einfluss und Märkte zu stärken. Auch in der Vergangenheit waren erfolgreicher Umgang mit Wasser und damit verbundene aufwendige hydraulische Anlagen Zeichen von erfolgreicher ziviler Herrschaft. Im Zentrum der sechs Beiträge dieses Bandes aus Antike, Neuzeit und Moderne steht der Zusammenhang von Natur, Technik, Ästhetik und Repräsentationswillen staatlicher Herrschaftsträger, der sich, wie die Autoren argumentieren, ganz besonders in Wasserbauten zeigt. Im historischen Vergleich wird deutlich, welche Probleme eine stabile Wasserversorgung zu allen Zeiten ökologisch darstellte, deren Lösung Menschen, Geld und staatliches Know-how mobilisierte und gleichzeitig Konkurrenzen und kompetitive Herrschaftsrepräsentation in der Auseinandersetzung mit Gegenwarten und Vergangenheiten zum Ausdruck brachte.