Indien hat in den letzten 70 Jahren eine erstaunliche wirtschaftliche und politische Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Zugleich herrschen in der größten Demokratie der Erde weiterhin krasse soziale Ungleichheit und großes Elend in den Unterschichten vor. Amartya Sen und sein Schüler Jean Drèze gehen in ihrer brillanten Analyse den Ursachen dieser Widersprüchlichkeiten auf den Grund. Diese durchaus kritische Betrachtung behandelt die allgemeine ökonomische, politische und gesellschaftliche Entwicklung Indiens von seiner Unabhängigkeit bis heute. Besondere Aufmerksamkeit erfährt hierbei die Rolle, welche die Einführung eines demokratischen Systems auf die Wirtschaft und das soziale Gefüge des einstigen Entwicklungslandes spielte. Anhand zahlreicher Beispiele und Vergleiche mit anderen Ländern führen die Autoren vor Augen, wie die Vernachlässigung sozialer Probleme letzten Endes gravierende Auswirkungen auf das ökonomische, aber auch politische System des Landes haben konnte.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Ein neues Indien?
2. Die Integration von Wachstum und Entwicklung
3. Indien in vergleichender Perspektive
4. Verantwortlichkeit und Korruption
5. Die zentrale Bedeutung der Bildung
6. Die Krise des indischen Gesundheitssystems
7. Armut und soziale Unterstützung
8. Im Griff der Ungleichheit
9. Demokratie, Ungleichheit und öffentlicher Vernunftgebrauch
10. Ein Plädoyer für Ungeduld
Anmerkungen
Sachregister