Um 1900 entwickelte die Heimatschutzbewegung aus dem Volkstumsdiskurs heraus eine identitätspolitische Spielart der Moderne, die eine eigene Architekturprogrammatik einschloss. Rainer Schmitz untersucht deren Entstehung und Konzeption durch Akteure des 1904 gegründeten »Bundes Heimatschutz« wie Ernst Rudorff, Paul Schultze-Naumburg oder Otto March. Im Fokus seiner Sondierungen steht die Übersetzung gesellschaftlicher Konstrukte und Phänomene wie der »sozialen Frage«, Heimat, Volkstum oder Antisemitismus in den Baudiskurs sowie deren Architektonisierung in Projekten wie den Nationalstadien oder der »deutschen Ostkolonisation«. Damit trägt er u. a. zur Debatte über die Konstruktion kollektiver Identitäten bei.
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