Die Handlung im Gesamten wird irgendwie immer unglaubwürdiger. Ich glaube nicht, dass ein Schwerverbrecher mal eben so bei den Ermittlungen helfen sollte. - Unglaubwürdig.Inhalt: In Arizona wird an einer neuen Form von Gefängnissen geforscht und in dieser Anstalt kommt es zu einem Amoklauf, wo Wärter getötet werden und Gefangen zu fliehen versuchen. Die Shepherd-Organisation wird zur Hilfe gebeten, den Fall aufzuklären.Schnell wird klar, dass der Gefängniswärter die Tat nicht freiwillig verübt hat, sondern unter der Fuchtel eines Verbrechers stand, der sich selber als Judas bezeichnet. Um hinter seine Identität zu kommen, arbeitet Marcus mit seinem großen Bruder zusammen. Der berüchtigte Serientäter Francis Ackerman jr. soll undercover innerhalb der Gefängnismauern ermitteln, während Marcus seine Untersuchung außerhalb der Mauern betreibt.Judas treibt ein perfides Spiel mit den Ermittlern und bringt sie zu einer Art Schnitzeljagd.Fazit: Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich mich sonderlich stark auf die Lektüre dieses Hörbuches gefreut hätte. Ich habe es eben drauf gemacht und angehört, weil es eben an der Reihe war. Insgesamt bin ich von der kompletten Reihe jetzt nicht wirklich zu 100 Prozent überzeugt. Aber irgendetwas fasziniert mich eben doch.Die Handlung ist wieder klar verständlich beschrieben. Es wird nicht so viel beschrieben, dass man selber jetzt über absolut gar nichts mehr nachdenken muss und somit hatte ich auch einen Film vor meinem geistigen Auge laufen. Der war allerdings wirklich extrem blutig und voller verschrobener Charaktere.Als da wären Francis Ackerman jr. - Sollte er wirklich geläutert sein und sich auf die andere Seite des Gesetzes stellen? Da lachen doch die Hühner. Es war für mich also ein wirkliches Unding, dass er plötzlich seinem Bruder bei den Ermittlungen hilft, ohne einen Deal zu bekommen, wie er bei den Amis wohl stellenweise wirklich üblich ist. Aber am Ende hat man dann doch gemerkt, dass er immer noch der verschlagene mörderische Mistkerl ist, der er schon immer war und lediglich der Organisation hilft, weil er so eben aus seiner Zelle rauskommt. Aber trotzdem nutzt er jede sich bietende Gelegenheit einen Menschen um die Ecke zu bringen und so seinen Trieben nachzugeben. In dem Fall bleibt der Autor sich und seiner Grundidee in jedem Fall treu.Ein weiterer Störfaktor war dann die Beziehung von Marcus und seiner Freundin. Warum lässt der Autor ständig so einen wirklich belanglosen und völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Mist mit einfließen? Das hat doch von der eigentlichen Handlung nur abgelenkt und tat überhaupt gar nichts zur Sache. Und Füllstoff hat es bei dieser wirklich kranken Geschichte ja mal wirklich nicht gebraucht. Diese hilflosen Szenen, als sie dann doch mal versuchen an ihrer Beziehung zu arbeiten oder kleinere Streitigkeiten versuchen zu kitten.Und dann dieser Judas. - Das so ein Täter nicht mehr alle Latten am Zaun hat, ist klar. Sonst würde er ja wohl kaum solche Taten verüben. Aber dieser Judas ist mal mehr wie krank. Er ist nicht nur sehr brutal und berechnend, er spielt zusätzlich auch noch hervorragend mit der Psyche seiner Opfer. Die Szenen mit diesem Typen haben mich wirklich besonders gefesselt. Was der alles mit seinen Opfern veranstaltet, das muss man sich als Autor auch erst einmal ausdenken können. - Das war dann der Teil, den ich dem Autor durchaus positiv anrechne. Da hat er mal wirklich richtig was drauf. Vor allem das Ende, als dann alles aufgelöst wurde. Wie heraus gekommen ist, wer dieser Judas nun eigentlich ist, da habe ich dann auch mal schlucken müssen und konnte nicht wirklich fassen, was ich da jetzt gerade gehört habe.An den Sprecher habe ich mich gewöhnt. Allgemein ist die Stimme von Thomas Balou Martin jetzt meiner Meinung nacht nicht unbedingt die angenehmste. Aber er hat es doch tatsächlich geschafft, den Charakteren jedem eine eigene Stimme zu verleihen. Ganz besonder ist mir da Francis Ackerman jr. im Gedächtnis. Den hat er besonders gut hinbekommen. So eine unangenehme Tonlage war das, dass ich mir Francis richtig gut ausmalen konnte, als unangenehmste Person ever, der ich mit Sicherheit nicht begegnen wollen würde.Alles in allem bin ich bei dem Buch ziemlich hin und her gerissen. Es hatte durchaus seine faszinierenden Elemente, auf der anderen Seite war es stellenweise dann aber doch zu viel. Dieser kranke Täter, die Ermittler, die irgendwie nur im Dunkeln tappen und denen am Ende ein Licht aufgeht und am Ende ist dann doch alles irgendwie offen. Die Auflösung ist grottenschlecht. Man erfährt, was die Leute der Organisation machen, aber eben nicht, was mit den wieder gefassten Flüchtlingen passiert. Das war mehr wie unbefriedigend. Und das Gefängnisprojekt? Gehts weiter? Ist es Geschichte? Wie zum Henker werden die Teile aufgelöst, die mich interessieren?Ich kann keine klare Empfehlung für dieses Buch aussprechen. Solltet es euch dann aber doch antun, dann achtet bitte darauf, dass ihr die chronologische Reihenfolge einhaltet. Ansonsten hat man wohl kaum eine Chance, den ganzen Schlamassel im Ganzen zu erfassen.Meiner Meinung nach aber ein Stoff, den man gut auch weglassen könnte und lieber andere Sachen liest.