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Brunnenstraße

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Andrea Sawatzkis ungeschminkter autobiografischer Roman

Keine Kindheit wie jede andere. Eine, die Andrea Sawatzki wie in einem Kurzfilm einfängt: 1971 wird der Journalist Günther Sawatzki von seiner Stelle in London abgezogen und geht zu seiner Familie nach Deutschland zurück. Aber er will sein altes Leben aufgeben und mit seiner Geliebten zusammen sein, mit der er eine Tochter hat: Andrea. Doch bald stellt sich heraus, dass dieser weltläufige und gebildete Mann schwer krank ist. Das Geld wird knapp, die Mutter muss wieder als Nachtschwester arbeiten, und die zehnjährige Andrea kümmert sich um den dementen Vater, der launisch, ungeduldig und jähzornig ist. Es entspinnt sich ein geheimes Leben zwischen den beiden von Nähe und Entfremdung, Liebe und Überforderung. Bis zu seinem katastrophalen Ende.

Intensiv, tiefgründig und ungeschminkt der erste literarische Roman der Schauspielerin mit autobiografischem Hintergrund, gelesen von ihr selbst.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
24. Februar 2022
Sprache
deutsch
Auflage
Auflage
Ausgabe
Ungekürzt
Dateigröße
158,07 MB
Laufzeit
217 Minuten
Autor/Autorin
Andrea Sawatzki
Sprecher/Sprecherin
Andrea Sawatzki
Verlag/Hersteller
Produktart
MP3 format
Dateiformat
MP3
Audioinhalt
Hörbuch
GTIN
9783844929782

Portrait

Andrea Sawatzki


Andrea Sawatzki

ist eine der vielseitigsten Schauspielerinnen ihrer Generation. Als spröde »Tatort«-Kommissarin Charlotte Sänger gehörte sie zu den populärsten deutschen TV-Ermittlerinnen. Daneben hat Andrea Sawatzki zahlreiche Hörbücher eingelesen. 2009 erhielt sie den Deutschen Vorlesepreis. Für ihre Interpretation von Daniel Glattauers Roman »Gut gegen Nordwind« wurde ihr gemeinsam mit Christian Berkel die Goldene Schallplatte verliehen. »Ein allzu braves Mädchen« war Sawatzkis Debüt als Romanautorin. Es folgten die Bestseller mit der Komödienreihe um Familie Bundschuh. Andrea Sawatzki lebt mit Christian Berkel und den zwei Söhnen in Berlin.


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Von leagrinchbooks am 14.06.2023

Erschreckend unempathisch

Da ich Andrea Sawatzki als Schauspielerin sehr gerne mag, interessierte mich auch ihr Buch, indem sie über ihre Kindheit und die Krankheit ihres Vaters schreibt. Das Hörbuch erscheint über Osterwold, gelesen von der Autorin selber. Und ich bin extrem zwiegespalten was den Inhalt betrifft. Brauchte sogar mehrere Tage bis meine aufgekommene Wut sich reduzierte. Das Buch hat sehr kurze Kapitel, die oftmals ohne näheren Zusammenhang aneinander gereiht sind, es liest/hört sich wie eine Art Tagebuch in Stichworten, das erreichte mich nicht. Dann ist natürlich die Krankheit des Vaters, er hatte Alzheimer, sehr präsent. Andreas Mutter geht als Krankenschwester arbeiten und überläßt der grad 10jährigen und natürlich unwissenden und überforderten Andrea die Pflege ihres Mannes. Da frag ich mich dann schon, wie eine Mutter, die selbst in einem Pflegeberuf arbeitet, dies so zulassen kann. Wo waren Verwandte, Freunde, Nachbarn?? Der jungen Andrea eine (ab da) schwere Kindheit abzusprechen, liegt mir fern. Überrascht war ich jedoch von der Empathielosigkeit. Die Beschimpfungen und körperlichen Mißhandlungen ihrem Vater gegenüber, machten mich so unsagbar wütend. Und ich selbst weiß, was Pflege bedeutet; ich habe 26 Jahre meine Mutter gepflegt und meinen demenzkranken Vater seine letzten Jahre zu mir nach Hause geholt. Doch nie wäre mir eine derartige Behandlung in den Sinn gekommen. Inwieweit dieses Buch anderen nützlich sein soll oder hoffnungsgebend, erschließt sich mir nicht. Wenn das Buch zur Aufarbeitung ihrer Kindheit dienen sollte, wäre der Weg zum Therapeuten besser gewesen. Bei mir bleibt ein absolut bitterer Beigeschmack übrig, was ich sehr schade finde.
Von Gisel am 02.06.2022

Geht unter die Haut

Andrea Sawatzki erzählt in diesem Buch ungeschminkt über die kleine Andrea, die nichtehelich geboren wird. Der Journalist Günther Sawatzki zieht später mit seiner kleinen Familie zusammen, doch so einfach wie gedacht wird das nicht. In späteren Jahren wird er schwer dement, die Krankheit verändert ihn, er wird launisch, ungeduldig, zornig. Die Mutter muss den Lebensunterhalt verdienen, die Tochter den kranken Vater pflegen. In verschiedenen Anekdoten nähert sich die autofiktionale Geschichte langsam dem Geschehen, das die junge Andrea völlig überfordert. Dies alles in einer Zeit, in der es noch kein Verständnis für die Demenz als Krankheit und noch weniger Hilfen für die pflegenden Angehörigen gibt. So sachlich die Geschichte erzählt wird, so sehr geht sie unter die Haut. Man leidet mit Andrea mit, begräbt mit ihr so manche Hoffnung, die sie als Kind mit sich getragen hat. Das Hörbuch liest die Autorin selbst, und sie zieht den Hörer schnell in ihren Bann, wenn sie mit einer gewissen Distanz und doch jeder Menge Emotionalität von Ereignissen erzählt, die das erhoffte Bild der liebevollen Kleinfamilie mit Wucht zersprengen. Es ist keine leichte Aufarbeitung, immer wieder stockte mir beim Zuhören der Atem. Umso mehr berührt diese Geschichte und bricht eine Lanze für alle Kinder, die in ihrer Überforderung scheinbar Schuld auf sich laden. Dieses Hörbuch empfehle ich unbedingt weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.