Bei diesem Buch bin ich mir sicher, dass es mich nicht nur während des Lesens sondern auch darüber hinaus nachhaltig beschäftigen wird.
In dieser Geschichte gibt es kaum Schwarz-Weiß. Vielmehr findet man eine Vielzahl von unterschiedlichen Grautönen wieder, auch wenn einer der beiden Protagonistinnen mir da vielleicht widersprechen würde und sagen würde dass man nur nicht zu seiner innersten (schwarzen) Seite stehe, und das es da sehr wohl zwei Seiten gäbe...
Zentrale Themen sind Wut und Gewalt bei Frauen verschiedener sozialer Herkunft, die Fixation auf andere Menschen, das Nicht-Wahr-Haben-Wollen und das genaue Hinsehen.
Man begleitet zwei Frauen nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis, bekommt aber gleichzeitig auch Einblicke in den Alltag und die Strukturen dort. Die beiden haben an sich erstmal wenig miteinander zu tun. Und doch hat eine der beiden Frauen, Dios, den Drang der anderen, Florida, zu beweisen, dass in Frauen, auch in Florida, rohe Gewalt innewohnt...
Gleichzeitig sind den beiden irgendwann auch Ermittler:innen auf der Spur. Hier fand ich es total interesannt zu sehen, wie der Mann des Duos sich zunächst sicher war, dass Frauen doch niemals so brutal sein können und das Frauen doch viel zu hübsch seien, als dass sie zu solch einer Gewalt fähig wären...
Ich habe mich bei der Geschichte oft gefragt warum Frauen als weniger aggressiv und gewaltbereit gelten. Diese Frage kann mir das Buch zwar nicht beantworten, aber dafür bricht diese Geschichte mit sämtlichen Klischees und wirft überhaupt erst Mal solche Fragen auf. Zudem ist es rasant und spannend erzählt. Generell hat mir der Schreibstil und die Erzählweise sehr gut gefallen. Auch die Figuren sind total spannend und faszinierend, sodass man schnell in einen Sog gerät.
Es fehlt zwar noch der letze Funke um 5 Sterne geben zu wollen, aber da das Buch noch nachhallt könnte ich mir vorstellen, dass es sich dahingehend noch verändern könnte.