Ilana Shaik - Paläografin - reist nach Aleppo, um rätselhafte Schriften zu untersuchen. Konstantin Nikolaidis - Unterwasserarchäologe - entdeckt vor Alexandria geheimnisvolle Goldmünzen in einer Ruine im Meer. Da diese Münzen merkwürdige Inschriften aufweisen, wendet er sich an Ilana. Doch beide werden in das Kriegsgeschehen im Nahen Osten hineingezogen und müssen um ihr Überleben kämpfen - und um die Wahrheit hinter den Münzen und Schriftrollen.
Ich möchte vorweg stellen, dass es sich hier keineswegs um ein schlechtes Buch handelt. Wäre der Klappentext ein anderer gewesen, wäre ich vielleicht mit einer anderen Erwartungshaltung rangegangen, und dann hätte ich das Buch wahrscheinlich auch mit einem Stern mehr bewertet. Nur leider passte für mich die Geschichte nicht so recht zum Klappentext. Dieser klang mehr nach Indiana Jones, Archäologie, Abenteuer, Rätsel, vielleicht euch ein bisschen Action, gespickt mit Wissen zur Geschichte. Stattdessen stand aber das Kriegsgeschehen, das Durchschlagen durch ein von Krieg durchzogenes Gebiet und viele weitere Facetten rund um Krieg und Terror im Vordergrund. Das wird wiederum gut dargestellt, ist gut recherchiert und durchaus zum Teil bedrückend bzw. fiebert man mit. Nur ist es eben nicht das, was ich erwartet habe und in dem Moment lesen wollte.
Die beiden Hauptcharakter bleiben in all dem Kriegsgewirr für mich eben nur zwei Wissenschaftler, die irgendwie mitten hineingeraten sind. Eine richtige Verbindung hat mir hier gefehlt. Die Momente, in denen die Tiefe der Charaktere aufgebaut werden sollte, kommen mir etwas zu kurz, sind mehr erklärend als mitfühlend.
Im Ganzen betrachtet ist der Spannungsbogen überzeugend. Wenn es um die Aufklärung rund um die Funde geht, fehlt mir ein solcher Bogen. Da gibt es dann immer mal kleine Info-Dump-Stellen ohne großen Aufbau, die losgelöst nebenher schwirren.
Der Sprecher liefert eine solide Arbeit, aber auch er hat es nicht geschafft, dass ich mit den Charakteren hätte mitfühlen können. Ich kann aber nicht beurteilen, ob das an der Geschichte an sich lag, oder ob beim Sprechen noch Luft nach oben gewesen wäre.
Insgesamt ist das Buch nichts für Leute, die eine Indiana Jones Geschichte erwarten, und auch nichts, wenn man auf eine Art Robert Langdon hofft. Wenn man sich eine Geschichte mit vielen Szenen rund um die Situation im nahen Osten wünscht und einem die Archäologie/Geheimnisse zur Geschichte nur als Gimmick reichen, dann kann dieses Buch durchaus genau das Richtige sein.