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Im Schnee

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Von der Schönheit und der Härte des einfachen Lebens, von der Gnade der Freundschaft und dem Moment des Verlusts



Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht sich Max am Abend auf zur Totenwacht, wo die Alten zusammenkommen, um des Verstorbenen zu gedenken und sich zu erinnern. Eine ganze Nacht erzählen sie von den Freuden bei der Ernte, von Abenden in der Wirtsstube, vom kleinen Glück. Und vom Schorsch. Aber auch von der Enge im Dorf und dem eisigen Schweigen. Erst im Morgengrauen kehrt der Max heim. Im Licht des neuen Tages ist ihm klar: Nichts davon wird wiederkommen. Nur die Erinnerungen an dieses Leben bleiben, so lange er da ist . . .




Thomas Loibl intensiviert mit seiner Lesung die atmosphärische Erzählung und gibt den originellen Figuren eine Stimme.


Produktdetails

Erscheinungsdatum
10. Januar 2025
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage, Ungekürzte Ausgabe
Ausgabe
Ungekürzt
Dateigröße
180,53 MB
Laufzeit
248 Minuten
Autor/Autorin
Tommie Goerz
Sprecher/Sprecherin
Thomas Loibl
Verlag/Hersteller
Produktart
MP3 format
Dateiformat
MP3
Audioinhalt
Hörbuch
GTIN
9783844941456

Portrait

Tommie Goerz


Tommie Goerz

ist gebürtiger Erlanger. Über Jahre machte er sich als mehrfach ausgezeichneter Krimiautor einen Namen. Auch sein literarisches Debüt »Im Tal« (2023) wurde von Lesern und Kritik begeistert aufgenommen. Goerz war Langzeitstudent, Hüttenwirt, Automatenwart und Schallplattenvertreter, Lehrbeauftragter, Almknecht, erfolgreicher Werber und mehr. Bis heute wohnt er in Erlangen.



Thomas Loibl

hatte nach seinem Studium an der Schauspielschule Bochum verschiedene Engagements in Düsseldorf, München, Zürich und Stuttgart. Darüber hinaus ist er aus Film und Fernsehen bekannt und las bereits zahlreiche Hörbücher ein, darunter Werke von Orhan Pamuk, James Joyce und Giuseppe Tomasi di Lampedusa.


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Von Simone F am 02.02.2025

Wieder ein Meisterwerk von Tommie Goerz

Letztes Jahr war Im Tal von Tommie Goerz eines meiner absoluten Lesehighlights, und so konnte ich sein neuestes Werk Im Schnee kaum erwarten. Max ist über 80 Jahre alt und wohnt im (fiktiven) kleinen fränkischen Dorf Austhal. Es ist Winter, Max sieht aus dem Fenster und denkt über das Leben nach. Gerade haben die Totenglocken geläutet, sein bester Freund Schorsch, den er sein Leben lang wie einen Bruder kannte, ist gestorben. Max macht sich auf zur Totenwacht: Abends wachen die Männer, von Mitternacht bis in den Morgen die Frauen. Max bleibt die ganze Nacht, so wie er auch mit Schorsch viel Zeit mit den Frauen des Dorfes verbracht hat, ob beim Besenbinden, Fertigen von Kräutersträußen oder Backen. Tief in Gedanken hängt er seinen Erinnerungen nach an eine Zeit, die nur noch in den Gedanken der Alten lebendig ist, Erinnerungen, die mit ihnen aussterben werden, genauso wie das Dorfleben. Denn das Dorflädchen, den Bäcker, den Schuster, den Metzger und all die anderen alten Gewerke gibt es schon lange nicht mehr. Doch Tommie Goerz verklärt das Dorfleben nicht, die vermeintliche Idylle, die keine ist und nie eine war: "Dieses Dorf ist wie jedes Dorf. Da wohnen Leute, und da gibt es Misthaufen. Und je näher man herankommt, desto mehr stinkt es." Wie schon bei "Im Tal" gelingt es Tommie Goerz auch hier auf unvergleichliche Weise, das Innenleben der Hauptfigur spürbar zu machen und in ihrer Tiefe auszuloten. Wieder ist die Hauptfigur ein stiller, wortkarger Mensch, der seine Gefühle nicht nach außen trägt, aber dennoch tief empfindet. Und in seinen Erinnerungen wird die alte Zeit wieder lebendig, so klar, dass man beim Lesen das Gefühl hat, unmittelbar dabei zu sein. Da ist die eingeschworene Dorfgemeinschaft der Alteingesessenen, die sich gegenseitig hilft. Wenn es etwas zu reparieren gibt, ist immer jemand zur Stelle, man feiert gemeinsam, trifft sich im Wirtshaus, kennt sich von Kindesbeinen an. Der Tee wird aus selbst gesammelten Wildkräutern bereitet, geschlachtet wird auf dem Hof, man ist autark als Gemeinschaft, aber auch hermetisch abgeschlossen gegen alles Neue. Die Zugezogenen aus dem Neubaugebiet gehören auch nach 40 Jahren nicht dazu, man bleibt beim Sie, lässt sie spüren, dass sie niemals dazugehören werden. Ganz zu schweigen gar von Geflüchteten da wird lieber über Nacht ein Haus abgerissen, als zu riskieren, dass dort Afrikaner einquartiert werden. Die gegenseitige soziale Kontrolle ist hoch, jeder sieht alles, doch alle sehen auch gerne weg, wenn etwas nicht gesehen werden soll. Misshandlungen, cholerische Patriarchen da mischt man sich lieber nicht ein. Und über Gefühle spricht man schon gar nicht. Beim Lesen bzw. Hören war die Enge für mich stellenweise geradezu körperlich spürbar. Thomas Loibl liest Im Schnee wunderbar nachdenklich ein und verleiht diesem leisen Roman genau den richtigen Ton. Dieses Buch ist ein echtes Juwel, das ich unbedingt weiterempfehlen möchte, ebenso wie "Im Tal". Sehr, sehr lesens- und hörenswert.
Von M. H. am 28.01.2025

Im Schnee

Inhalt siehe Klappentext. Tommie Goerz' Buch "Im Schnee" wurde mir in letzter Zeit öfters online angezeigt, ich habe mich für das Hörbuch entschieden. Ich kannte bisher weder den Autor, noch den Sprecher Thomas Loibl. Er liest die Geschichte in 4:08 Stunden stimmlich passend vor, ich empfehle die 1,25-fache Geschwindigkeit. Das Titelbild mit dem Schneehaufen vor ein paar Häusern und dem blauen Himmel strahlt viel Ruhe aus - und so ist es auch, dem Hörbuch zuzuhören: Ruhig und entspannt bzw. entspannend. Obwohl die Geschichte um den verstorbenen Schorsch, einem besonderen Freund von Max, bei dem die Alten des Dorfes, Männlein wie Weiblein, alle um die 80 Jahre alt, Totenwacht halten, im Jetzt spielt, fühlt man sich durch die Art der Personen und der Beschreibungen, wie sie leben, wie alles aussieht, was sie tun, wie sie sich unterhalten, um viele Jahrzehnte zurückversetzt. Es werden alte Erinnerungen an den Schorsch (und damit auch an ihr eigenes Leben) rausgekramt, man schwelgt in der Vergangenheit, immer den Toten vor sich und wie es nun werden wird. Die Alten haben keine Eile, sie haben ihr Leben gelebt, sie sind nun zufrieden mit dem, was sie haben - auch wenn es mehr sein könnte. Die Neuen im Dorf verstehen davon nichts, sie gehören nicht zur eingeschworenen Gemeinschaft dazu. Der Schnee hält die Zeit an, alles wird langsam, gemächlich, Zeit, um zu erinnern, nichts zu vergessen. Traurige Stellen, gemeinsame Erlebnisse, man sitzt beisammen und gedenkt - in erster Linie dem Schorsch (schade, dass er die Äpfel nicht mitnehmen konnte) - und dem Leben an sich. Ein Hörbuch zum Innehalten, nicht nur zum Zuhören, sondern auch in-sich-hören, zur Ruhe kommen, wie es der Max für sich selbst schließlich auch entscheidet. Auch ohne echten Schnee vor der Haustür konnte ich ihn bei dieser Lesung fast riechen oder fühlen, Winter in Franken auf besondere Art. Für mich ein Hörerlebnis, das ich mit 4,5 bis 5 Sternen gerne weiterempfehle.