Inhaltsangabe: "Mit 7 Jahren wird Sue aus ihrem beständigen Leben herausgerissen, denn ihre Eltern habe beschlossen die Welt zu umrunden mit ihren beiden Kindern auf dem Segelschiff "Wavewalker". Es wird den Kindern versprochen, dass sie von den Eltern, beides Lehrer, auf dem Segelschiff unterrichtet werden und das Ganze soll auf 2-3 Jahre beschränkt sein. Doch es kommt anders...aus 2-3 Jahren werden 10 Jahre und Sue wünscht sich in ihrem Leben Beständigkeit: Freunde, Schule, ein ganz normales Leben. Die Weltumsegelung ist zwar interessant, denn sie lernen jede Menge Länder kennen, aber sie ist auch sehr gefährlich, denn sie geraten in Stürme, teilweise sogar in Hungernot und haben kein Trinkwasser mehr an Bord."
Suzanne Heywood hat im Erwachsenenalter ihre Geschichte aufgeschrieben, um das Ganze zu verarbeiten, was sie in ihrer Kindheit erlebt hat. Es ist ihr sehr gut gelungen und ich muss zugeben, ich habe selten ein Buch gelesen, dass mich emotional so verärgert hat. Ich konnte es nicht verstehen wie Eltern ihren Kindern sowas antun können. Okay, eine Segelschiffreise zu machen mal für ein paar Wochen wäre ja noch annehmbar gewesen, sicherlich auch interessant, ein Abenteuer, aber wenn es sich über 10 Jahre erstreckt, wo man um sein Leben fürchtet und diese Einsamkeit erlebt ist das schon von den Eltern eine Zumutung. Ich fragte mich des Öfteren, warum haben die Eltern von Sue überhaupt Kinder in die Welt gesetzt? Dann wären sie frei gewesen und hätten tun und lassen können was sie wollten. Die Kinder erleben fast keine Schulbildung, denn es geht auf dem Schiff praktisch unter. Die Eltern von Sue sind selber Lehrer, da kann man von Pädagogen echt was anderes erwarten, aber sie wollten einfach nur ihren Traum leben ohne Rücksicht auf Andere.
Auch habe ich mich gefragt, wie jemand eine Weltumsegelung machen kann, wenn man nicht schwimmen kann, denn der Vater von Sue ist schwimmen nicht mächtig und ihre Mutter ist ständig seekrank. Bei mir kochte bei dem Verhalten der Eltern regelmäßig die Wut hoch.
Gut, dass Sue eine starke Persönlichkeit ist, denn sie hat sich selbst zu helfen gewusst und hat das Lernen selbst in die Hand genommen und ich war fasziniert, was Sue aus ihrem Leben gemacht hat. Hut ab!
Dass Sue`s Eltern gegen die Veröffentlichung dieses Buches waren spricht meiner Meinung schon für sich.....
Fazit: Ein unglaublich emotionales Buch von einer Kindheit auf dem Segelschiff "Wavewalker" und wie es ist, wenn man im Traum eines anderen Menschen feststeckt. Diese Geschichte ist faszinierend und abstoßend gleichermaßen. Ich bewundere die Autorin, wie sie ihr Leben trotz allem so gut auf die Reihe bekommen hat. Absolute Leseempfehlung für alle, die mal etwas komplett anderes lesen möchten. Es lohnt sich!