Vor knapp drei Jahren habe ich den ersten Band der Wellington-Saga von
Nacho Figueras und Jessica Whitman gelesen. Ich muss gestehen, dass die
Geschichte für mich damals nicht so wirklich halten konnte, was sie im Vorfeld
versprochen hatte und so hat sich meine Lust die Folgebände zu lesen auch in
starken Grenzen gehalten. Letztes Jahr sind mir Band 2 und 3 dann auf einem
Bücherwühltisch begegnet und ich dachte mir, dass ich den Büchern doch nochmal
eine Chance gebe. Es geht in jedem Teil der Reihe um ein anderes Paar und so können die
Bücher meiner Meinung nach auch unabhängig voneinander gelesen werden. Sebastian Del Campo ist ein Playboy par excellence und genießt das "süße
Leben" mit zahlreichen Partys und leidenschaftlichen Affären. Dank seines guten
Aussehens und charmanten Auftretens fallen dem talentierten Polospieler die
Damenherzen quasi von selbst vor die Füße. Um seine Verantwortung der Familie
gegenüber schert er sich nicht wirklich. Wie viel von seiner sorglosen Fassade
echt ist weiß Sebastian selbst nicht. Die Begegnung mit Katherine, der Tochter der Haushälterin der Familie,
wirft den Single aus der Bahn und das erste Mal entwickelt er ernsthafte
Gefühle für eine Frau. Kat steht das sinnbildliche Wasser bis zum Hals und sie muss ernsthaft
überlegen, ob sie ihre Karriere als Regisseurin wirklich weiterverfolgen kann.
Dann wird ihr Vater ernsthaft krank und ihre Mutter braucht ihre Unterstützung.
So kommt Kat zurück nach Wellington, wo sich alles um Pferde und Polo dreht.Die unerwartete Begegnung mit dem 2. Sohn der Del Campo-Familie setzt
bei Kat Dinge in Bewegung, von denen sie schon nicht mehr zu träumen gewagt
hat, aber kann sie das Risiko wirklich eingehen? Der 2. Teil der Trilogie "Die Wellington-Saga: Verführung" ist nun
gelesen und ich bin trotz einiger Kritikpunkte durchaus angenehm überrascht. Die Geschichte lässt sich dank des gut verständlichen und mitreißenden
Schreibstils flott lesen. Längen wie im ersten Band der Trilogie gibt es hier
keine. Sebastian und Kat sind sympathische Charaktere, die ich schnell ins Herz
geschlossen habe und denen ich gerne durch die Buchseiten gefolgt bin.Ein kleiner Wehrmutstropfen ist sicher, dass die Figuren ihr Potenzial
nicht zu 100 % ausschöpfen dürfen. Da wäre aus meiner Sicht definitiv noch mehr
möglich gewesen und der ein oder andere Twist in der Handlung wird auch zu
schnell und oberflächlich abgehandelt. Das Thema Polo spielt auch in diesem Buch eine gewisse Rolle und man
merkt in diesen Szenen, wie viel Herzblut und Expertise - gerade von Nacho
Figueras - darin steckt.Mit Katherines Rolle als Regisseurin kommt Hollywoodflair in die
Handlung. Mir haben die beiden unterschiedlichen Settings gut gefallen, aber
auch hier hätte ich mehr noch etwas "mehr" gewünscht. In vielen Bereichen bleibt die Geschichte an genretypischen Stereotypen
hängen und verschenkt damit Potenzial, egal ob es um die Protagonisten, die
Handlung oder das Setting geht. Alles in allem habe ich "Verführung" etwas lieber gelesen als den
ersten Band der Trilogie und bin nun auf den 3. Teil gespannt. Von mir gibt es
3, 5 Bewertungssterne!