Das Waisenhaus von Arthur Parnassus und seiner großen Liebe Linus Baker ist vollgestopft mit Liebe, Lachen und Leidenschaft. Die Kinder Phee, Sal, Theodor, Chauncey, Lucy und Talia könnten es nicht besser haben. Sie wachsen zwar behütet auf der Insel Marsyas auf, doch droht die Welt von außerhalb in ihre Komfortzone einzudringen und die Kinder von Arthur und Linus zu trennen. Gerade, als David in das Waisenhaus aufgenommen werden soll. David ist ein Yeti und schüchtern, und weiß gar nicht, ob er bleiben will oder nicht. Arthur und Linus jedoch wollen ihren Traum erfüllen, die Kinder zu adoptieren und endlich eine richtige Familie zu werden. Und Marsyas für alle zu öffnen, die magisch begabt sind. Die Behörden haben da allerdings auch ein Wort mitzureden und schicken deswegen Miss Marblemaw auf die Insel, die - wie Linus damals - alles inspizieren soll. Können Die Kids es schaffen, Miss Marblemaw für sich einzunehmen?Mein Jahreshighlight 2021 war "Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte" und jetzt schließt der Autor mit dem zweiten Band an diesen Erfolg an. Ich habe wieder gelacht, geweint, gehasst, getrauert, geschimpft und mich köstlich darüber amüsiert, wie Miss Marblemaw dem Antichrist, wachsenden Bäumen, Blütenstaub, abgerissenen Knöpfen und frechen Mundwerken entgegenstehen muss.Der Autor hat es wieder geschafft, mich in eine Welt zu versetzen, die zwar von Diskriminierung, Mobbing und Anfeindungen geprägt ist, aber doch so viel entgegenzusetzen hat. Gerade die wilde Rasselbande rund um Arthur Parnassus und seinem Partner Linus Baker ist herrlich und wunderbar. Und sie bekommt Zuwachs. Denn der Yeti David zieht ins Waisenhaus. Erst einmal auf Probe, um herauszufinden, ob er überhaupt bleiben will.Und hier zeigt sich mal wieder, wie wunderbar ehrlich Kinder sind. David wird aufgenommen, keiner hat etwas entgegenzusetzen und jeder nimmt ihn so hin, wie er ist. Genauso, wie es überall sein sollte. Kinder zeigen, wie sich manch Erwachsener verhalten sollte. Denn David ist genauso anders, wie die anderen, aber doch so gleich wie jeder von ihnen. Er hat Träume, Sehnsüchte und Ansprüche. Er hat Vorlieben, Talente und Wünsche. Und wo sollten diese besser aufgehoben sein als im Waisenhaus von Mr. Parnassus?Der Schreibstil des Autors ist - wie bei all seinen Büchern - wild und ungezähmt. Es wird chaotisch und laut, kurz darauf aber wieder ruhig und geordnet. Gerade der Anfang ist so herzerfrischend, dass man gleich in der Geschichte drin ist und miterlebt, wie schön es doch ist, in diesem Waisenhaus, dass eigentlich gar keins ist, aufzuwachsen. Es ist ein Zuhause, eine Zuflucht, ein Familienort. Auch wenn alle immer wieder mit Widrigkeiten zu kämpfen haben, gibt es Lösungen und Auswege - und die, die Arthur, Linus und ihre Kinder finden, sind perfekt.Ich hoffe wirklich, dass der Autor noch nicht alles von Arthur und seiner Familie erzählt hat und es weitere Bände geben wird. Meggies Fussnote:Ein Heim für Familie.