Magdalena steht als raffinierte, berechnende Frau klar im Mittelpunkt.
1949: Das Grenzgebiet Niederösterreich - Oberösterreich - Steiermark wird gemeinhin auch Eisenstraße genannt ob der aufstrebenden Industrie, welche hier vorherrscht. Während da die reichen Schneebergs wohnen, lebt dort Magdalena in armen Verhältnissen mit einem gewalttätigen Säufer als Mann. Nicht bereit, solch ein Dasein zu fristen, trachtet Magdalena nach gesellschaftlichem Aufstieg.Erst einmal muss man sich orientieren im Buch, das zu Beginn eher informativ als erzählend wirkt und die grundlegenden Rahmenbedingungen der damaligen Zeit mitten in Österreich schildert. In kurzen Kapiteln geht es dann aber bald flott dahin mit einer raffinierten, berechnenden Protagonistin, welche nicht nur den Leser immer wieder überrascht und verblüfft. Die gesellschaftlichen Gepflogenheiten, die dörfliche Struktur in Windischgarsten sind exzellent getroffen, die Atmosphäre bedrückend und ironisch wiedergegeben. Durch Perspektivenwechsel und unterschiedliche Blickwinkel (Magdalena erzählt in der Ich-Form, andere Kapitel sind aus neutraler Sicht verfasst) wird die Geschichte lebendig und authentisch, auf raffinierte Weise wird Magdalenas berechnendes Vorgehen immer deutlicher offenbar. Aber nicht nur sie, auch der Pfarrer, der Jäger, der Maler oder Oscar als Erbe einer Hammerherrendynastie sind ausgezeichnet charakterisiert. Wer spielt die Hauptrolle für die eigenwillige Frau? Das ist wohl sie selbst, die auf ihre ganz besondere Art sogar den Teufel hinters Licht führt.Ein besonderes Buch, welches durch Raffinesse der im Mittelpunkt stehenden Figur ebenso besticht wie durch die kunstvolle Erzählweise, welche den Leser durch die Handlung führt. Titel Die schwarze GräfinAutor Astrid MiglarASIN B0D35LQPHVSprache DeutschAusgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (224 Seiten) und HörbuchErscheinungsdatum 22. August 2024Verlag Emons