Ich habe Nanny über Nacht von Alexandra Zöbeli gelesen und puh, ich weiß gar nicht so richtig, wie und wo ich bei diesem Buch ansetzen soll oder kann.
Also erstmal es ist eine wirklich süße Wohlfühl-Romanze und dann eigentlich auch noch ein Buch, welches uns indirekt vermittelt, dass ein Mensch, der eine Trisomie hat, genauso liebenswert, intelligent und charmant sein kann, wie es die vermeintlichen Normals oft sein könnten. Dieser Punkt der Geschichte in Person von Poppy ist einfach nur herzallerliebst und ich mag es sehr, wie es eingeflochten ist. Genau wie den Schreibstil, der ist Klasse.
Was ich allerdings nicht so toll finde, ist, dass die erwachsenen Figuren offenbar vergessen haben, wie man ordentlich kommuniziert und das macht die Geschichte und all ihre darin vorkommenden Dramen für mich etwas anstrengend.
Es werden hier nämlich nicht nur das schwere Schicksal eines Heimkindes und das dadurch mangelnde Vertrauen in andere Personen thematisiert, sondern es kommt noch so viel mehr dazu, weshalb es eigentlich recht schwer sein sollte. Und doch ist dieses Buch vorrangig eine Hommage an die Liebe. Jede einzelne Seite ist in so einem unfassbar liebevollen Stil geschrieben, dass es mir mehr als nur einmal emotional die Kehle zugezogen hat und mein Herz trotzdem weit offen für diese vielen Schicksale war und ich einfach nur eine tolle Lesezeit hatte.
Mir haben die 399 Seiten dieser Liebesgeschichte viel Spaß bereitet und die Entwicklung darin war definitiv aufregend schön, auch wenn am Ende doch noch ein paar Dinge nicht ganz abschließend auserzählt worden sind. Für mich ist es somit eine zu empfehlende Lektüre und ich würde mich freuen, wenn ich von der ein oder anderen Figur noch deren Geschichte erfahren kann, damit eben diese offenen Fragen noch beantwortet werden.