Nach dem Lesen der Trilogie "Die Winzerfrauen" war ich traurig, mich von den mir so ans Herz gewachsenen Protagonisten, der wunderschönen Mosel Landschaft zu verabschieden. Um so erfreuter bin ich jetzt, dass ich doch wieder mit der Autorin an den einstigen Ort des Geschehens reisen konnte. Wir schreiben inzwischen das Jahr 1940, noch immer in Zeiten des Krieges. Ella die Tochter der Gronaus ist inzwischen zu einer jungen Frau herangewachsen. Mit einem wachen Verstand und ganz viel Wärme und Liebe im Herzen. Das Leben auf dem Winzerhof ist nach wie vor hart. Es gibt kaum noch Arbeiter, da alle jungen Männer an die Front beordert wurden und noch werden. Die Ankunft französischer Kriegsgefangener versetzt das Dörfchen Wingert in Aufruhr, auch den Gronaus werden zwei Gefangene zugeteilt. Ella verliebt sich in den jungen Jacques Legard. Diese Liebe muss geheim bleiben, den die Verbrüderung mit dem Feind wird äußerst hart bestraft. So mehr wird hier nicht verraten, lest unbedingt selbst.
Die Autorin hat es meisterhaft geschafft mich mit ihrer Geschichte in den Bann zu ziehen. Die so unterschiedlichen Charaktere wurden hervorragend gezeichnet und mit Leben gefüllt. Ich hatte sie alle so bildhaft vor Augen, sowohl die mit großem Herzen, Mut und Empathie, wie auch die Verhassten, die allen das Leben noch schwerer gemacht haben.
Das war definitiv wieder eine emotionale, tiefgehende, berührende Lesereise. Noch dazu ausgezeichnet recherchiert und so fundiert. Ein neuer Auftakt, eine Fortsetzung, ganz gleich wo ihr einsteigt. Ich hatte fesselnde, beeindruckende, unvergessliche Lesestunden, die noch lange nachwirken. Ich freue mich jetzt schon auf den Fortgang des Geschehens in Wingert. Danke all den Menschen, die Menschlichkeit, Mut und Empathie bewahrt haben, in dunkelsten Zeit unserer deutschen Geschichte.
Ganz klare Leseempfehlung!!!