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All die unbewohnten Zimmer

Roman

(71 Bewertungen)15
120 Lesepunkte
Taschenbuch
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Eine Bibliothekarin wird in einem Park in München erschossen, ein Polizist verletzt. Ein Streifenpolizist wird erschlagen am Rande einer rechtsradikalen Demonstration. Zur Aufklärung bietet Friedrich Ani gleich vier Ermittler auf, man kennt sie aus seinen anderen Büchern: Polonius Fischer, Jakob Franck, Tabor Süden sowie Fariza Nasri. Ohne sie wären die Fälle nicht aufzuklären, denn die Vier sehen sich mit einem Kaleidoskop von menschlichem Leid, Rache- und Machtgelüsten, privaten Vorlieben, politischen Umtrieben und gesellschaftlichen Spaltungen konfrontiert, kurz mit einem Kosmos, der die gesamte Situation nicht nur Deutschlands in nuce widerspiegelt.

All die unbewohnten Zimmer schlägt eine Schneise durch das Gestrüpp der politischen und individuellen Verfasstheit unserer Zeit. Friedrich Ani legt einen ebenso überraschungsreichen Krimi wie abgrundtief bösen Gesellschaftsroman vor. Er lässt uns das Böse und (das nie zu erreichende) Gute neu begreifen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
20. Juli 2020
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
494
Autor/Autorin
Friedrich Ani
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
345 g
Größe (L/B/H)
190/122/30 mm
ISBN
9783518470596

Portrait

Friedrich Ani

Friedrich Ani, geboren 1959, lebt in München. Er schreibt Romane, Gedichte, Jugendbücher, Hörspiele, Theaterstücke und Drehbücher. Sein Werk wurde mehrfach übersetzt und vielfach prämiert, u. a. mit dem Deutschen Krimipreis, dem Crime Cologne Award, dem Stuttgarter Krimipreis, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis. Friedrich Ani ist Mitglied des PEN-Berlin.

Pressestimmen

»[Manche] Details und Milieus findet man nur bei Ani, in dessen Werk nicht der Plot, sondern die Um- und Seitenwege das Ziel sind.« Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung

» All die unbewohnten Zimmer hat Ani seinen kraftvollen und komplexen neuen Roman genannt ... Man kann [ihn] auch als Gegengift gegen Gleichgültigkeit lesen.« Antje Weber, Süddeutsche Zeitung

»Ani choreografiert ein Ballett der Berührungen.« Elmar Krekeler, DIE WELT

»Anis Roman macht spürbar, wie wichtig es gerade in würde- und haltlosen Zeiten ist, seine Würde und Haltung zu bewahren oder wiederzufinden.« Marcus Müntefering, SPIEGEL ONLINE

»Ziemlich große Krimi-Literatur.« stern

»Friedrich Ani ist auch auf 500 Seiten nie geschwätzig, seine Dialoge scheinen zu schlendern, auch sie wirken absichtslos und bringen doch auf den Punkt oder schaffen mit wenigen Sätzen Atmosphäre.« Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau

»Krimi-Poesie!« Angela Wittmann, Brigitte

»Wie [Ani] seine verschiedenen Ermittlerfiguren aus Deutzenden Geschichten in seinem Roman zusammentreffen lässt, ist dramaturgisch und choreografisch ein echter Coup. Und die spektakulär inszenierte Geschichte ... steht dem in nichts nach: Ungeheuer vielschichtig aus wechselnden Erzählperspektiven erzählt; ein mehrstrangiger Plot, der doch bis ins kleinste Detail aufgeht und bis zuletzt zu überraschen weiß.« Ulrich Noller, Deutschlandfunk

»Friedrich Ani versteht es meisterhaft, die Fäden der Handlung zu halten.« Sonja Hartl, Deutschlandfunk Kultur

»Ani erzählt einmal mehr eine dramturgisch stimmige, spannende und ergreifend düstere Geschichte.« Andrea Gerk, MDR

Bewertungen

Durchschnitt
71 Bewertungen
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Übersicht
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LovelyBooks-BewertungVon Schnela am 21.10.2021
"All die unbewohnten Zimmer" versprach ein sehr spannender Roman zu werden, stellte mich jedoch vor einige Herausforderungen. Aufgrund der Leseprobe und des Klappentextes ging ich davon aus, dass die ausländische Ermittlerin im Fokus stehen würde. Mir wurde jedoch recht schnell klar, dass ich mich mit vielen verschiedenen Handlungssträngen auseinandersetzen musste. An sich kein Problem und aus vielen anderen Krimis/Thrillern als anerkannte Erzähltechnik bekannt. Ein Personenverzeichnis am Ende des Buches hätte ich mir an einigen Stellen des Buches sehr weitergeholfen.Ich fand es sehr spannend, wie am Ende alles zusammengefügt wurde, wurde jedoch stellenweise wieder von Schreibstil des Autors verwirrt. Die Sprünge zwischen den Personen hätte ich mir mehr gekennzeichnet gewünscht.Die Geschichte hatte sehr interessante Wendungen, aus denen meiner Meinung nach jedoch noch mehr hätte herausgeholt werden können. Gerade die Thematik der Migration sowie herrschende Vorurteile gegen diese Bevölkerungsgruppe hätten stärker kontrastiert werden können. Jedenfalls bin ich von solch einer Zuspitzung nach der Ankündigung eines "gesellschaftskritischen Romans" ausgegangen.Alles in allem jedoch ein lesenswerter Roman, der gerade am Ende noch viele Denkanstöße liefert.
LovelyBooks-BewertungVon Federfee am 10.12.2019
Am Anfang dachte ich: was für ein großartiger Krimi! Eine Frau wurde erschossen, ein Polizist dabei verletzt und einer außergewöhnlichen Ermittlerin mit großen Problemen, die 'Lieblingssyrerin' eines Kollegen, Fariza Nasri, halbe Bayerin, gelingt es unter Missachtung dienstlicher Vorschriften, Licht in den Fall zu bringen. Gut und spannend beschrieben.Doch dann reißt dieser Handlungsfaden ab und ich vermisste Fariza. Plötzlich sind wir in Syrien, mitten im Bombenkrieg, ohne Zweifel gut und eindringlich geschildert, die Flucht zweier Kinder, die später mit ihrem Vater als Asylsuchende in München auftauchen, aber so ohne Zusammenhang mit dem bisherigen.Und so geht das weiter: außer Fariza nehmen wir detailliert an der Gedankenwelt und den Problemen dreier anderer Ermittler oder ehemaliger Kriminalbeamter teil, darunter der wohl bekannteste 'Held' des Autors, der schweigsame Tabor Süden, jetzt Detektiv, der sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt. Das war mir - zusammen mit den anderen vorkommenden Personen - zu viel an kaputten gestörten Menschen.Dennoch hat mir die psychologisch ausgefeilte Charakterisierung der Personen gut gefallen. Kein Zweifel, Friedrich Ani kann schreiben. Aber leider fand ich den Plot verwirrend. Es war von allem zu viel. Zu den vielen kaputten Leben gesellte sich viel Gesellschaftskritik, was ich eigentlich sehr schätze, aber nicht in diesem Übermaß und dann wieder fallen gelassen. Die Handlung wurde zunehmend verworrener und es erforderte ganz schön viel Aufmerksamkeit und Konzentration, die vielen Personen und Handlungsstränge im Kopf zu behalten. Alles hat mit allem zu tun und fügt sich irgendwann zusammen.Allzu detaillierte Szenen, z.B. Vernehmungsgespräche, wechselten mit gerafften Berichten über vergangene Vorkommnisse. So fragt sich der Leser z.B., was es mit Farizas Problemen auf sich hat, die mehrfach angedeutet werden. Es kommt mir so vor, als ob der Autor irgendwann feststellte: oh, so viele Seiten schon, ich muss zum Ende kommen, aber dem Leser noch schnell erklären, was da mit Fariza los war. Und einige Handlungsstränge müssen noch zum Ende kommen... Das führt dann leicht zu unglaubwürdigen Vorfällen zum Schluss.Kurz und gut: meine anfängliche Begeisterung für diesen Krimi - oder sollte man es eher als Gesellschaftsroman bezeichnen - schwand immer mehr. Ich war sogar versucht, nur zwei Punkte zu geben, aber das würde dem sprachlichen Vermögen des Autors und seinen Charakterstudien nicht gerecht.