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Junge rettet Freund aus Teich

Roman

(41 Bewertungen)15
140 Lesepunkte
Taschenbuch
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Ein ungeheuer komisches, ungeheuer trauriges Buch der Erinnerung.
Mathias ist sechs Jahre alt. Bald wird er in die Schule gehen. Er wohnt in der Siedlung, bei Mutter, Oma und Opa, die er alle sehr liebt. Weihnachten ist schon ganz nah; es schneit, und Schnee ist fast noch gemütlicher als Regen. Nur hört man leider nichts, wenn es schneit, da ist dann wieder Regen besser. Mathias ist zehn Jahre alt. Die großen Ferien wird er bei Oma Emmi auf dem Land verbringen. Die Kinder dort wachsen ganz anders auf, man kann hier viel Spaß haben. Mutter riecht den Braten: sie gönnt ihm die Freude nicht. Da kann sie noch so oft behaupten, Mathias sei ihr Verbündeter. Mathias ist vierzehn Jahre alt. Mutter ist mit ihm ins Hochhaus gezogen und hat Oma in ihrem Elend alleingelassen. Opa ist im Heim, noch so ein Verrat. Doch Mathias ahnt: im Grunde genommen trägt er die Verantwortung für Mutters Lage, obwohl er natürlich auch nichts dafür kann. Wer kann schon was für seine Geburt?

Produktdetails

Erscheinungsdatum
01. September 2014
Sprache
deutsch
Auflage
5. Auflage
Seitenanzahl
284
Reihe
rororo Taschenbücher
Autor/Autorin
Heinz Strunk
Produktart
kartoniert
Gewicht
318 g
Größe (L/B/H)
190/125/20 mm
ISBN
9783499266683

Portrait

Heinz Strunk


Der Schriftsteller, Musiker und Schauspieler

Heinz Strunk

wurde 1962 in Bevensen geboren. Seit seinem ersten Roman

Fleisch ist mein Gemüse

hat er 14 weitere Bücher veröffentlicht.

Der goldene Handschuh

stand monatelang auf der Bestsellerliste; die Verfilmung durch Fatih Akin lief im Wettbewerb der Berlinale. 2016 wurde der Autor mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis geehrt. Seine Romane

Es ist immer so schön mit dir

und

Ein Sommer in Niendorf

waren für den Deutschen Buchpreis nominiert. Zuletzt erschien

Zauberberg 2

.


Pressestimmen

Der häufig als schnöder Comedian unterschätzte Strunk ist mit diesem Roman literarisch gereift. Wie er aus kleinen Anekdoten einer Kinder-Figur ein großes Drama entwickelt, ist mehr als bemerkenswert. Die Welt

Ein Werk mit Strunk-Gütesiegel; es zertifiziert das komplett unheroische Leben, in dem es darum geht, dem Verlieren etwas abzugewinnen. Und sei es nur ein Lachen. Hamburger Abendblatt

Ein phänomenales Buch; man fragt sich während der Lektüre, ob hier denn die Tragik zwischen den Zeilen steht und die Komik in ihnen - oder umgekehrt. Welt am Sonntag

Spaß und Depression derart authentisch und gekonnt miteinander zu verbinden, ist eine große Kunst. Heinz Strunk beherrscht sie meisterhaft. Die Welt

Strunks mit Abstand traurigstes, ja sogar grausamstes Buch. Die Welt

Noch nie hat Heinz Strunk mit so viel Lust und Schmackes erzählt. Süddeutsche Zeitung

Bewertungen

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LovelyBooks-BewertungVon Bibliomania am 29.05.2019
Erinnert an Meyerhoff, aber nicht so gut
LovelyBooks-BewertungVon winter-chill am 13.09.2017
Die meisten Protagonisten in Heinz Strunks Werken sind Alter Egos von ihm ¿ das ist bekannt. ¿Junge rettet Freund aus Teich¿ ist aber noch ein Stück weit autobiografischer als Strunks andere Werke und daher auch etwas anders, als die Romane die man sonst so von ihm kennt. Es ist ein Erinnerungsbuch: Heinz Strunk schreibt über das Leben eines Heranwachsenden in den 1960er und 70er ¿ zwar sind fiktionale Elemente eingestreut, aber im Grunde ist es sein Leben. Strunk heißt eigentlich Mathias Halfpape und wurde in Hamburg-Harburg geboren. Mathias Halfpape heißt auch der Ich-Erzähler des Romans. Er lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter bei den Großeltern in Hamburg-Harburg. Die Mutter arbeitet als Musik-Lehrerin und hat wenig Zeit für Mathias, erzogen wird er im Grunde von den Großeltern. Strunk gliedert seinen Roman in drei Zeitabschnitte. Wir erleben Mathias einmal 1966 als 6-Jährigen, 1970 im Alter von 10 und 1974 als 14-jährigen Teenager. Der Schreibstil ist immer dem jeweiligen Alter angepasst. So verwendet der 6-Jährige eine wesentlich naivere Sprache und die Sätze sind kürzer als beim 14-Jährigen. Strunk ist bekanntermaßen der Meister der erzählten Depression ¿ auch die Kindheitserinnerungen in ¿Junge rettet Freund aus Teich¿ sind überlagert von einem bitteren Beigeschmack. Am Anfang, 1966, ist die Welt noch in Ordnung. Mathias wird von den Großeltern umsorgt und lebt das glückliche Leben eines kleinen Jungen. Der zweite Teil hat dann etwas von jugendlicher Abenteuerromantik auf dem Land ¿ es zeigen sich aber schon erste Risse in der Idylle. Im dritten Teil folgt dann Schlimmeres auf Schlimmes: Depression der Mutter, die Großeltern bauen ab, der Großvater kommt ins Heim.Strunk beweist mit diesem Roman, dass er ein ernstzunehmender Literat ist und der Roman hat deutlich seine Stärken: zum Beispiel seine Charakterbeschreibungen oder wie er den Verfall der Großeltern schildert. Auch wer auf 60er- und 70er-Nostaglie steht, kommt hier nicht zu kurz. Trotzdem kommt der Roman meiner Meinung nach nicht an andere Werke von Strunk ran. Die Erzählform habe ich in der Summe als sehr distanziert empfunden, die Erlebnisse verlieren auch ein bisschen Gewicht, weil Strunk sie einfach nur aneinanderreiht und herunter erzählt. Eine richtig packende Erzählung kann so einfach nicht entstehen. Das hat mir sehr gefehlt.