Der Tiber war und ist die Lebensader von Rom. Er versorgte die Stadt mit Frischwasser, leitete Abwasser ab und ermö glichte den Betrieb von Mü hlen. Wenn er aber ü ber die Ufer trat, wurde Rom ü berschwemmt. 1530 ü berflutete der Tiber die Stadt und zerstö rte die flussnahen Viertel. Ein Augenzeuge, der Kirchenjurist Ludovicus Comesius (Luis Gomez), beschrieb das Hochwasser, das auch zu Hunger und Seuchen fü hrte, erklä rte seine Ursachen und machte Vorschlä ge zur kü nftigen Vorsorge gegen den wü tenden Tiber, Tiberis atrox.
Das lateinische Werk des Comesius ist in diesem Band erstmals zusammen mit zeitgenö ssischen Briefen, Tagebucheinträ gen und Flugschriften zweisprachig zugä nglich. Beigegeben sind auch die lateinischen Inschriften in Rom, die von den Ü berschwemmungen bis 1530 zeugen.
Wie kommt es zu Tiberfluten? Welche Wirkungen haben sie? Was kann man gegen sie tun? Die Antworten, die man 1530 kannte, erlauben einen authentischen Einblick in das Erleben und Denken der Menschen vor fü nf Jahrhunderten.