Inhalt:
Dokumentarfilmerin Tess hat kurzfristig einen neuen Job angeboten bekommen: sie soll drei Wissenschaftler der Meeresforschungseinrichtung Seawild auf eine verlassene Insel mitten im Atlantik begleiten für eine Doku über die dort lebenden Robben. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft kommen Tess Zweifel daran, ob die Insel wirklich so verlassen ist wie es heißt. Als sie dann auch noch eine skelettierte Leiche am Strand findet, die ein Seawild-T-Shirt trägt, wittert Tess eine Story. Kurzerhand versucht sie auf eigene Faust mehr über den Toten herauszufinden. Gleichzeitig wird sie das Gefühl nicht los, dass auch sie in Gefahr schwebt..
Meine Meinung:
"Die Insel der Angst" war mein erstes Buch des britischen Autors Martin Griffin. Das hübsche und zugleich bedrohlich wirkende Cover sowie der Klappentext haben mich auf Anhieb angesprochen. Auch der Schreibstil lässt sich angenehm lesen und so findet man als Leser schnell in die Geschichte hinein. Das Setting hat mir sehr gut gefallen ebenso wie die Beschreibungen der Insel, die atmosphärisch und bildhaft sind.
Die Charaktere des Buches sind nur schwer greifbar, jeder von ihnen hat Geheimnisse und so bleibt lange Zeit unklar, wem man trauen kann. Dies gilt auch für die Protagonistin Tess, die ich zwischenzeitlich beinahe paranoid und dadurch etwas anstrengend empfand. Dank einiger Rückblenden erfährt der Leser aber viel über ihre Vergangenheit, was zum Teil auch ihr Verhalten erklärt.
Der Plot des Buches ist spannend. Während der Anfang noch eher gemächlich daherkommt, nimmt die Story spätestens ab dem Leichenfund immer mehr Fahrt auf. Neben den heutigen Ereignissen auf der Insel gibt es immer wieder Rückblenden, in denen von Tess letztem großen Projekt erzählt wird, das ein tragisches Ende fand. Ich fand es spannend, mehr über die damaligen als auch über die heutigen Ereignisse zu erfahren. Das actionreiche Ende hat es in sich und vermag in Teilen zu überraschen, allerdings lässt mich die Auflösung etwas zwiegespalten zurück. Manches bleibt für meinen Geschmack zu vage bzw wirkt zu konstruiert. Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch gut unterhalten und mir spannende Lesestunden bescheren.
Fazit:
Spannender und atmosphärischer, aber für meinen Geschmack stellenweise etwas zu konstruierter Thriller.