Interreligiöser Dialog war und ist schon immer ein grenzüberschreitender Vorgang. Eine Theologie, die sich um Verständigung mit dem Islam bemüht, muss zwangsläufig die arabische Sprache mit einbeziehen. Was aber, wenn Arabisch nicht nur die Sprache des Islam, sondern auch des Christentums ist? Michael Bruns führt in seiner Dissertation in zentrale christlich-arabische Texte über den Islam zwischen dem siebten und zehnten Jahrhundert ein. Die Autoren gehören allen christlichen Konfessionen an; ihr Umgang mit dem Islam ist nicht nur durch theologische, sondern auch durch psychologische und soziokulturelle Aspekte bestimmt. Die Arbeit zeichnet diese Entwicklungen nach und legt dabei vielfältige Verbindungen zur europäischen Theologiegeschichte frei. Auch in der Postmoderne kann der christlich-islamische Dialog daher von den historischen Erfahrungen arabischer Christen profitieren.