Zum Inhalt:
Köln 1396/97: Elsbeth ist jung und naiv, als sie nach dem Tod ihrer Mutter anfängt im Dirnenhaus Zur schönen Frau zu arbeiten. Bald darauf wird ein angesehener Ratsherr, einer ihrer Freier, vergiftet und sie wird verhaftet und peinlich verhört. Doch ihr Halbbruder, ein mächtiger Kölner Bürger, wird auf sie aufmerksam und sorgt für ihre Freilassung.
Anschließend macht er sie zu seiner Vertrauten und Informantin mit einem großen Netz von Zuträgern. Ihre Macht in Köln wächst, ohne dass dies offiziell sichtbar wird.
Gleichzeitig setzt sie sich bei dem jungen Henker Johannes dafür ein, dass die Arbeitsbedingungen für die Hübschlerinnen im Rahmen der Möglichkeiten besser werden. Bei den Streitgesprächen zwischen Elsbeth und Johannes flammen Gefühle auf und in Elsbeth erwacht eine große Sehnsucht
Meine Meinung:
Dieser Einzelband ist im Universum der Romanfiguren von Petra Schier im historischen Köln angesiedelt. Man lernt Elsbeth, die in einigen Roman am Rande vorkam, intensiv kennen und begegnet darüber hinaus vielen liebgewonnen Figuren wieder, allen voran Aleydis de Bruinker und Vinzenz van Cleve, aus der Lombarden-Trilogie der Autorin.
Der Roman lüftet ein ganz großes Geheimnis, das in der Lombarden-Trilogie offen geblieben ist, und es lösen sich somit manche offenen Fragen.
Man erlebt vieles aus dieser Reihe nochmal aus anderer Perspektive und erlebt aus Elsbeths Sicht mit, wie Aleydis und Vinzenz van Cleve ihre Untersuchungen zum Mord an Nicolai Golatti durchführen.
Ich fand das wirklich sehr cool und augenöffnend und habe es sehr genossen, zum einen nochmal in Rückblicken auf die von mir sehr geschätzte Reihe zu schwelgen, zum anderen vor allem nun endlich Antworten auf meine offenen Fragen zu bekommen. Einfach mega!
Darüber hinaus ist Elsbeth eine tolle und faszinierende Protagonistin eine ganz besondere starke Frau in einem Roman. Es war toll, die Dinge aus ihrer Sicht zu erleben, Zeit mit ihr zu verbringen und durch sie auf die besondere Situation der Hübschlerinnen in der Zeit aufmerksam zu werden.
Die Geschichte ich insgesamt unglaublich spannend erzählt und zeugt, wie alle Bücher der Autorin, von großer Kenntnis der historischen Zusammenhänge. So lernt man nebenbei, wie die Menschen damals lebten, und kann sich den Alltag der Vertreter der unterschiedlichen Schichten und Berufe sehr gut vorstellen.
Besonders gut gefallen haben mir auch wieder die grandiosen Dialoge vor allem zwischen Elsbeth und Johannes, die sehr gut das Knistern zwischen den beiden widerspiegeln.
Fazit:
Ein wunderbarer Roman in gewohnter Petra Schier-Qualität, der augenöffnend ist und hoffentlich das Bindeglied zu einer neuen Geschichte werden kann!