Georgia macht gerade eine schwere Zeit durch, sie ist frisch geschieden und hat kaum Zeit, sich die Wunden zu lecken, denn sie muss sich um den Nachlass ihrer verstorbenen Urgroßmutter Scarlett kümmern. Diese war eine berühmte Autorin von Liebesromanen und es gibt noch ein unveröffentlichtes und nicht fertig gestelltes Manuskript, über das sie entscheiden muss. Ihre Mutter Ava hat mit ihrer forschen Art bereits einen Vertrag mit dem Verlag ausgearbeitet und konnte den Autor Noah Harrison gewinnen, um das Buch zu Ende zu schreiben. Er ist ein großer Fan von Scarlett und fühlt sich geehrt, dieses Angebot zu erhalten. Georgia ist dagegen überhaupt nicht begeistert über diese Entwicklung und macht Noah das Leben schwer, denn nur sie darf entscheiden ob und in welcher Form das Buch erscheint. Beide diskutieren dieses Projekt zusammen fast täglich mit Herzblut und Temperament, doch es ist fraglich, ob sie sich jemals einig werden und ob Noah es schafft, die Eiskönigin aufzutauen. Dieser Roman ist mal etwas ganz Anderes und trotz der Dicke des Buches habe ich es schnell beendet. Mir gefällt die Erzählweise in der Geschichte, es gibt zwei Zeitstränge, in denen die Geschichte spielt und je Zeitstrang nochmal jeweils zwei Erzählperspektiven: Georgia und Noah in der Gegenwart und Scarlett sowie die Briefe zwischen ihr und ihrer großen Liebe in der Vergangenheit.Die Geschichte ist sehr gefühlvoll und emotional, vor allem durch die Einblicke in den 2. Weltkrieg, und die verschiedenen Perspektiven ergeben einen umfassenden Einblick in die Familienverhältnisse und die Liebe in Georgia's und Scarletts Leben. Das Buch hat mich sehr gefesselt und die Stimmen der Hörbuchsprecher*innen haben die Geschichte perfekt eingefangen und wiedergegeben. Zwei Dinge, die mich minimal gestört haben, waren einerseits das Verhalten von Ava und die Naivität von Georgia ihr gegenüber, was mich jedes Mal wieder geärgert hat und ich finde die Geschichte hätte auch mit einem geringeren oder gar keinem Spice Anteil auskommen können, das hat für meinen Geschmack den Erzählfluss zu sehr unterbrochen und war gar nicht notwendig, um dieses Buch interessant zu gestalten, aber da gehen ja die Geschmäcker auseinander.Das Ende des Buches ist mal wirklich eine erfrischende und überraschende Wendung, ohne das übliche Drama, dafür aber mit viel Cleverness und kleinen, versteckten Hinweisen, die nur einen wahren Detektiv auf die richtige Fährte führen. Ich war richtig begeistert und kann die Geschichte jedem empfehlen, der eine erwachsene Liebesgeschichte mit teilweise historischem Setting mag.