Der Roman von Roland Stark erzählt die Geschichte der jungen Frau Maxi aus zwei Perspektiven. Zum einen erfährt man, was sie, in Gewahrsam sitzend, ihrem Anwalt erzählt, zum anderen, an was sie sich zu den Geschehnissen tatsächlich erinnert und was sie dabei bewegt. Sehr schnell wird klar, dass es etwas in ihrem Leben gab, was sie schwer traumatisiert hat und ihr Erinnerungsvermögen stellenweise einschränkt. Diesen Lücken in ihrer Erinnerung spürt sie nach. Die verschiedenen Handlungsstränge um Drogendealer, einen Freundeskreis in Johannisberg, Familienfotos, den verschwundenen Freund und Maxis Erinnerungen sind wunderbar mit den verschiedensten Orten im Rheingau verwoben. Die Lösung am Ende des Buches ist gleichermaßen überraschend wie folgerichtig.
Durch die verschiedenen Schriftarten lassen sich die beiden Perspektiven sehr gut unterscheiden. Der Schreibstil liest sich angenehm und flüssig.
Wer den Rheingau kennt, wird es lieben, die verschiedenen Orte wiederzuerkennen. Wer sich für psychologische Aspekte einer traumatisierten Person interessiert kommt hier ebenfalls voll auf seine Kosten. Insgesamt ein rundum gelungener sehr lesenswerter Krimi. Ein besonderes Highlight am Schluss ist eine Beschreibung der wichtigsten erwähnten Örtlichkeiten. Die Rezepte, die im Laufe der Geschichte von den verschiedenen Personen gekocht werden, finden sich ebenfalls im Anhang und können nachgekocht werden.