Mit diesem Kriminalroman legt der Autor Roman Just den zweiten Band der 2. Staffel und damit den insgesamt achten Band seiner Gelsenkrimi-Reihe um den Ermittler Eric Holler vor, einen ehemaligen CIA-Agenten, der sich nun als Privatdetektiv in Gelsenkirchen niedergelassen hat. Dabei konnte er mich zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.Für mich war es die zweite Begegnung mit dem unkonventionellen Ermittler und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier wesentliche Vorkenntnisse aus den weiteren Bänden der Reihe fehlen würden, auch wenn ich sicherlich nicht jede Anspielung auf vorangegangene Ereignisse direkt verstanden habe. Grundsätzlich werden aber alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Zudem beginnt das Buch mit einer kleinen Rückblende auf den letzten Fall, bevor dann die neue Ermittlung in den Vordergrund rückt.Diesmal lässt sich Eric Holler von Georg Himmelreich, dem neuen Kommissariatsleiter in Gelsenkirchen-Buer, zu einem riskanten Undercover-Einsatz überreden. Er soll sich in den Fanclub "Blau-Weiß-Schützenfest" einschleusen, der im Verdacht steht, in allerlei kriminelle Aktivitäten verwickelt zu sein. Verbindungsbeamter soll sein alter Bekannter, der derzeit noch vom Dienst freigestellte Kriminalhauptkommissar Manfred Werthofen sein. Als bekennender Fan des FC Schalke 04 stellt die Aufgabe für Eric eigentlich kein großes Problem dar. Wenn er allerdings geahnt hätte, dass Himmelreich durchaus eigene Interesse mit dem Auftrag verbindet, hätte er vielleicht doch die Finger davongelassen.Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Während es ihm dabei schnell gelingt, Spannung aufzubauen, bleibt die Figurenzeichnung auf den 146 Seiten des Buches etwas auf der Strecke. Nur bei den wesentlichen Hauptfiguren gelingt es ihm, ihnen Kontur zu verleihen, die übrigen Protagonisten bleiben dagegen ziemlich schablonenhaft und es fehlt auch deutlich an Tiefe. Ein gelungenes Gimmick stellt der Aufbau des Buches dar, dass in vier Akte eingeteilt ist und in den jeweiligen Kapitelüberschriften Begriffe aus der Welt des Fußballs und der von klassischen Vereinen im Allgemeinen verwendet. Trotz der angesprochenen Kritikpunkte bleibt unter dem Strich aber ein kurzweiliger Kriminalroman, der mit seinem doch vergleichsweise eher geringen Umfang eine ordentliche Portion Spannung für Zwischendurch liefert und sich gut an ein oder zwei Abenden weglesen lässt.