Es gibt Bücher, die mitreißend und dramatisch sind und dann gibt es solche wie Leonard und Paul: ruhig, sanft und voller leiser Schönheit. Der Roman begleitet die beiden besten Freunde Leonard und Paul, die ein unspektakuläres, aber geordnetes Leben führen bis kleine, aber bedeutende Veränderungen ihren Alltag aufrütteln. Mehr muss man eigentlich gar nicht wissen, weil in diesem Roman vor allem die Figuren Leonard und Paul sowie ihre Bezugspersonen und weniger die Handlung im Mittelpunkt stehen.
Besonders schön fand ich, dass der Roman den ganz normalen Alltag mit ganz normalen Menschen ins Zentrum rückt und Werte wie Freundlichkeit, Bescheidenheit und Sanftmut besonders hervorhebt. Dazu passte die unaufgeregte Erzählweise, die mir ebenfalls gut gefallen hat. Der Roman plätschert vor sich hin, aber genau das hatte für mich etwas Beruhigendes und Tröstliches. Zwischen den Zeilen steckt viel Tiefgang: Freundschaft, Veränderung und die Frage nach dem eigenen Lebensweg sind zentrale Themen, die zum Innehalten anregen und mir richtig gut gefallen haben, gerade weil in diesem Roman keine einfachen Antworten gesucht werden und an den zwei Freunden auch gezeigt wird, dass Glück auf verschiedene Weise gefunden werden kann. Eine Empfehlung für alle, die nach einer Auszeit von stressigem Alltag und Nachrichten suchen!