Die dramatische Geschichte des bedeutenden Künstlers Kurt Schwitters
Wie fängt man eine Zukunft an, die eigentlich schon aufgehört hat? Mit einem Streifen Meer zwischen sich und seiner Heimat, seiner Sprache, sich selbst? Kurt Schwitters ist 49, als ihn die Nationalsozialisten zur Flucht aus Hannover zwingen. Sein Erfolg, Werk, Besitz, die Eltern und seine Frau Helma bleiben zurück. Die Kunst weicht der Kunst des Überlebens. In Norwegen, London und endlich dem Lake District beginnt Schwitters' zweites Leben in fremder Sprache. Bis zur Erschöpfung arbeitet er an einem neuen monumentalen Werk. Wer ihn dabei beobachtet, begreift: Kunst bildet die Welt nicht nach. Sie übersetzt sie in Formen, die uns berühren. Ulrike Draesner erzählt von dem Abenteuer, das es war, Kurt Schwitters zu sein: von Flucht, Exil und dem schönen, höllischen Leben als Künstler. Ein mitreißender, lebenskluger Roman über Kraft, Widerständigkeit und Kunst in dunklen Zeiten. »Draesners Roman ist eine abwechslungsreiche und vielschichtige Komposition, in der Innen- und Außenräume irgendwann zum verführerischen Gesamtkunstwerk verschmelzen. « Deutschlandfunk KulturLiteraturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 2024 für Draesners Gesamtwerk: »Ulrike Draesners Werke halten - mit hochentwickeltem Sprachbewusstsein - literarische Signale politischer Vorgänge in Zeitenwenden fest; sie bezeugen dadurch die verwandelnde Kraft der Literatur. « (aus der Begründung der Jury)
Die dramatische Geschichte des bedeutenden Künstlers Kurt Schwitters
Ein tiefgründiger, dabei humorvoller Roman über die Kraft der Kunst in dunklen Zeiten
Für die Leserinnen und Leser von Julian Barnes (»Flauberts Papagei«, »Der Lärm der Zeit«) und Volker Weidermanns »Ostende«
Ulrike Draesner, 1962 in München geboren, wurde für ihre Romane und Gedichte vielfach ausgezeichnet, zuletzt unter anderem mit dem Preis der LiteraTour Nord, dem Deutschen Preis für Nature Writing und dem Ida-Dehmel-Literaturpreis. Von 2015 bis 2017 lehrte sie an der Universität Oxford, seit April 2018 ist sie Professorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Dort und in Berlin lebt und schreibt sie neben Romanen und Gedichten auch Erzählungen und Essays. Für »Schwitters« wurde Draesner der Bayerische Buchpreis 2020 verliehen.
Unbeschreiblich
Ich weiß gar nicht, wie man so ein Buch "in Sterne packen" oder rezensieren will.Ulrike Draesner beschreibt das Leben und "Nachleben" von Kurt Schwitters in einer Weise, die wirklich packend ist.Nein - leicht zu lesen war das Buch für mich überhaupt nicht, und gleichzeitig wird sie ihm damit wohl sehr gerecht - seine Kunst (weder die Bilder noch die Gedichte) ist's ja ebenfalls und ganz viele der Motive von Schwitters finden sich auch in der Sprache von Draesner wieder.Ich musste mich echt ein bisschen "quälen", hatte an einigen Stellen das Gefühl, ich müsse aufgeben und das Buch bei Seite legen.Letztlich hat mich der nahende Termin unseres Literaturclubs dann motiviert (gezwungen(?)), wirklich bis zum Ende zu lesen.Und was soll ich sagen - es ist rund, es ist bunt, es ist dadaistisch, es ist einfach richtig klasse.Aber es kostet Mühe.Wenn ich bislang Bücher mit Sternen rezensiert habe, war das häufig ein Indikator dafür, wie ich den "Verschenk-Maßstab" anlegen würde. Bei "Schwitters" ist das echt nicht so leicht - man muss schon echt Bock auf ein komplexes Buch haben, es hilft sicher, wenn man schon mal mit ihm in Berührung gekommen ist oder etwas Affinität zu der Zeit / der Kunstrichtung hat.Wirklich ein ganz besonderes Buch.