Die Idee des bekannten Kochs Johann Lafer und des Ernährungsmediziners Matthias Riedl, mit "Medical Cuisine" den gesundheitlichen Effekt bestimmter Lebensmittel und Ernährung in den Mittelpunkt zu stellen, fand ich schon bei den ersten Bänden der Reihe gut - so etwas lässt sich ja auch prophylaktisch betreiben. Den nun erschienenen Band zur Darmgesundheit fand ich besonders interessant, da ich in meinem Umfeld mehrere Menschen kenne, die hier gesundheitliche Probleme haben.Ehe es allerdings zur Medical Cuisine geht, wird ein theoretischer Teil vorangestellt, in dem erläutert wird, warum der Darm für die Gesundheit so wichtig ist (auch für die psychische, ich sage nur: Bauchgefühl), es geht um die Darmbakterien und was sie brauchen, um ihre Arbeit zu erledigen. Dabei werden auch neue Forschungsergebnisse aufgeführt.Die Auflistung der Lebensmittel, die der Darmgesundheit dienen, etwa Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, , Sauermilchprodukte oder Beeren dürfte nicht überraschend sein und stimmt mit vielem überein, was auch sonst im Rahmen einer gesunden Ernährung empfohlen wird. Darüber hinaus wird geraten, vor allem selbst zu kochen - und so auch die Kontrolle über die Zutaten zu haben - sowie Alltagsaktivität und Bewegung zu erhöhen. Also ein ganzheitliches Konzept.Gut gefällt mir an dem Buch, dass die vorgestellten Rezepte auf extrem teure oder ausgefallene Lebensmittel verzichten, alles soll gut regional und saisonal und vorzugsweise auch in Bioqualität erhältlich sein. Eine Besonderheit: Jedes Rezept gibt es in zwei Varianten, einmal eher "klassisch", einmal an "bereits Gesundheitsbewusstere" gerichtet. Diese Varianten sind auch häufig vegan beziehungsweise vegetarisch. So gibt es neben einem Rezept für Vitello Tonnato auch ein verganes Pilz-Tonnato, neben Spaghetti Carbonara auch Schwarzwurzel-Tagliatelle, neben selbstgemachten Fischstäbcheb auch als Alternative knusprige Tofustäbchen.Unter den vorgestellten 50 Rezepten gibt es kaum eines, das ich von vornherein aussortiere, nur rote Beete ist für mich ein no-go, egal wie gesund. Die darmgesunde Küche muss auch nicht aufwändig sein, ein Beispiel für gesundes Fastfood ist hier etwa Dürüm mit Ofengemüse. Unbedingt ausprobieren will ich auch bei nächster Gelegenheit das vegane Blmenkohl-Tikka-Masala.Auch wenn an Zucker gespart werden soll - Süßes kommt nicht zu kurz. Neugierig macht mich hier die Passionsfrucht Creme-Brulee mit Kokos und Ingwer oder die Vollkorn Mohn-Pancakes mit Orangenschaum. Die Bilder zu den Rezepten machen sofort Apettit. Merke: Gesundes muss nicht langweilig sein!