Vor dem Hintergrund der von Reformation und Gegenreformation geprägten Geschichte des 16. Jahrhunderts erzählt Stefan Zweig die Lebensgeschichte der schottischen Königin Maria Stuart, die am 8. Februar 1587 im Alter von 44 Jahren von ihrer Widersacherin, der englischen Königin Elisabeth I., hingerichtet wurde. Das Leben der Maria Stuart, einer der tragischen Gestalten der Weltgeschichte, der vom Schicksal früh »alles an irdischer Macht so mühelos in die Hände« gegeben wurde, ohne dass sie es zu halten verstand, hat schon bald nach ihrem Tod sehr unterschiedliche Darstellungen erfahren: vom »Hymnus, der sie wie eine Heilige verteidigte«, bis zum genauen Gegenteil. Sie war - soviel ist gewiss - eine anziehende, leidenschaftliche, kluge und stolze Frau, aber wohl weniger eine Königin, als die sie sich dennoch fühlte. »Wie war das eigentlich mit Maria Stuart? War sie wirklich am Mord ihres zweiten Gatten beteiligt, war sie es nicht?« Der Fall begann Stefan Zweig zu interessieren, als er im Britischen Museum zu London einen handschriftlichen Bericht über ihre Hinrichtung las. »Ich fragte nach einem wirklich verlässlichen Buch. Niemand konnte mir eines nennen, und so suchend und mich erkundigend geriet ich unwillkürlich hinein ins Vergleichen und hatte, ohne es recht zu wissen, ein Buch über Maria Stuart begonnen« ... So entstand diese bewundernswert intuitive und zugleich doch weitgehend objektive romanhafte Biografie.