Zwischen "Kauf doch beim Bio-Kiosk", "Das muss jeder selbst entscheiden" und "Wenn du das kaufst, bist du asozial." - Wie komplex muss nachhaltiges Entscheiden sein? Wenn der Anspruch besteht, sich an "Nachhaltigkeit" zu orientieren, wie können und sollten Schülerinnen und Schüler dann auf Konsumentscheidungen vorbereitet werden?
Diese Arbeit fundiert Bildung für nachhaltigen Konsum kritisch-konstruktiv didaktisch, indem sie hermeneutische, ideologiekritische und empirische Zugriffe verbindet. Zentral sind dabei die Verantwortung, die den einzelnen Konsument(inn)en für die Fernwirkungen von Konsummustern zugeschrieben wird, und die Art, wie diese damit umgehen.
Anhand bildungstheoretischer Ansprüche wird demaskiert, inwiefern Ansätze einer Bildung für nachhaltige Entwicklung bewusst oder unbewusst indoktrinierend wirken können. Die empirisch herausgearbeiteten Idealtypen des Umgangs mit Informationen und zugeschriebener Verantwortung verdichten sich zu einem dreifachen Paradoxon der Definition, Delegation und Distinktion und führen unter anderem vor Augen, welche Mechanismen Konsumskepsis käuflich werden lassen.
Die bei Schülerinnen und Schülern anzustrebenden Voraussetzungen für Konsumentscheidungen werden als Navigations-, Positionierungs- und Vernetzungskompetenz zusammengefasst.