Plastikfrei gärtnern

Jeder verantwortungsbewusste Mensch hat es wohl inzwischen verstanden: wenn wir die Erde als lebenswerten Planeten für nachfolgende Generationen erhalten wollen, müssen wir unsere Lebensweise ändern. Nachhaltigkeit ist das große Thema, dem sich nun auch der Ulmer Verlag mit der Reihe "#machsnachhaltig" gewidmet hat.Der Verzicht auf Plastik ist dabei ein wichtiges Thema, insbesondere wenn man sich mal die Weltmeere anschaut. Ich habe "Plastikfrei Gärtnern" von Elke Schwarzer daher mit großem Interesse gelesen. Das Buch beinhaltet über 150 Upcyvling Ideen, die ein plastikfreies Gärtnern ermöglichen. Der Ratgeber ist dabei in verschiedene Themen (Plastik unter der Lupe, Neues Grün ohne Plastik, Gießen und Düngen, Binden, stützen und begrenzen, was mm sonst noch so braucht) unterteilt. Die Ideen fand ich allesamt sehr interessant, allerdings ist aus meiner Sicht vieles für den großen Teil der Bevölkerung zu "alternativ". Ich hätte mir gewünscht, dass gerade auch die Bilder auch herkömmlichere Gärten abbilden, sodass sich auch ein eher konservatives Klientel angesprochen fühlt. Denn um wirklich etwas zu erreichen, sollte man alle Teile der Gesellschaft erreichen und mitnehmen.Ich persönlich habe einige Anregungen und Ideen mitgenommen und werde das Buch, ganz nachhaltig, an meine gärtnernden Freunde verleihen. Einige Ideen werde ich auch meinen eher konservativen Vater unterjubeln. Obwohl der ein begeisterter Gärtner ist, könnte das Buch ihn wohl nicht mitnehmen/abholen - daher auch ein Stern Abzug von meiner Seite.

Ich habe einen großen Garten und ich liebe es, darin zu werkeln. Der Umgang mit der Natur, mit Pflanzen und Erde. Mein erster Gedanke zu diesem Buch war ehrlich gesagt der, dass so ein Buch gar nicht nötig ist. Ist ja eh alles Natur und plastikfrei. Beim Lesen des Ratgebers von Elke Schwarzer wurde ich aber eines Besseren belehrt: Gärtnern kann durchaus eine Menge Plastik mit sich bringen. Das beginnt mit den schwarzen Plastiktöpfen, in denen Pflanzen häufig ausgeliefert werden. Mir war nicht bekannt, dass diese praktisch nicht recyclebar sind. Weiter gehts mit plastikverpackter Blumenerde, mit Dünger aus der Flasche und allerlei Gartenhelfern aus Erdölprodukten. Das Buch liefert Tipps und Tricks dazu, wie man selber machen kann. Es gibt Upcycling-Ideen und Anreize dazu, im Garten bewusst recourchenschonend zu agieren. Den größten Pluspunkt bekommt das Buch von mir aber dafür, dass es mein Bewusstsein geschärft habe. Noch während der Lektüre habe ich einen Grünabfallsack entsorgt, der aufribbelt und immer mal kleine Plastikteile verliert . Vorher habe ich darüber schlicht nicht nachgedacht. Ich achte jetzt vermehrt darauf... und habe auch festgestellt, dass unser Markthändler vor Ort die Pflanzen in Töpfen und auf Paletten abgibt und das Leergut gern zurücknimmt und wiederverwendet. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für all diejenigen, die gern im Garten sind!